Duisburg Targobank will in Duisburg expandieren

Duisburg · Die Targobank plant ein neues Bürogebäude an der Saarstraße in der Innenstadt. Während die Bezirksvertretung Mitte dazu eigens einen Dringlichkeitsbeschluss fasste, wiegelt die Bank ab: Noch sei nichts entschieden.

 Das 72 Meter hohe Gebäude der Targobank am Harry-Epstein-Platz ist für die "Skyline" Duisburgs durchaus prägend. Daneben plant das Unternehmen nun eine weitere Büroimmobilie.

Das 72 Meter hohe Gebäude der Targobank am Harry-Epstein-Platz ist für die "Skyline" Duisburgs durchaus prägend. Daneben plant das Unternehmen nun eine weitere Büroimmobilie.

Foto: Targobank

Es musste schnell gehen. Sehr schnell sogar. Schon Wochen vor der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte unterzeichneten CDU-Fraktionschef Fredy Wagemeyer und Bezirksbürgermeister Reinhard Meyer einen Dringlichkeitsbeschluss. Inhalt des Beschlussentwurfs war der Verzicht auf eigentlich notwendige Stellplätze bei einem Neubauvorhaben der Targobank an der Saarstraße. Warum dieser Beschluss bereits vier Tage vor Weihnachten gefällt werden musste, wird wie folgt begründet: "Der Bauherr drängt darauf, eine Genehmigung bis Mitte Januar zu erhalten", heißt es in dem Dringlichkeitsbeschluss wörtlich. Die Sitzung der Bezirksvertretung am 23. Januar war dann wohl offensichtlich zu spät. Beatrice Kamper, Sachgebietsleiterin im Planungsamt, wollte dies in nichtöffentlicher Sitzung näher erläutern.

Auf Nachfrage bei der Targobank hört sich das Ganze indes weit weniger dringend an. Die Targobank hat tatsächlich Expansionspläne für sein Dienstleistungscenter in Duisburg. Banksprecher Benjamin Sekavcnik sagt aber auch, dass noch nichts entschieden sei: "Da können wir im Moment noch gar nichts zu sagen. Das ist noch nicht in trockenen Tüchern." Der Bauantrag ist auf die Errichtung eines Büro- und Verwaltungsgebäudes mit als 3000 Quadratmetern Geschossfläche und einer Tiefgarage mit 50 Stellplätzen gerichtet.

Dazu kommen weitere acht Parkplätze auf dem Gelände. Notwendig sind aber nach dem Gutachten eines Sachverständigenbüros eigentlich mindestens 72 Parkplätze. 14 Stellplätze sind damit abzulösen. Weder auf dem Firmengrundstück selbst noch in unmittelbarer Umgebung sind weitere Parkplätze nachweisbar. "Aufgrund der zentralen Innenstadtlage und der Nähe zum Hauptbahnhof kann der Ablöse der Stellplätze zugestimmt werden", heißt es in der Beschlussvorlage. Beatrice Kamper verwies in diesem Zusammenhang auf den Parkplatz am Hauptbahnhof und die Parkhäuser in der Nähe. Fredy Wagemeyer war zunächst skeptisch: "Die Parksituation an der Saarstraße ist nicht einfach. Dort haben doch noch nicht einmal die Anwohner genügend Stellplätze."

Letztlich stimmte die Bezirksvertretung der Ablösung doch zu — nicht zuletzt in der Hoffnung, dass wegen der unmittelbaren Nähe zum Hauptbahnhof viele der künftig hier Beschäftigten mit Bus und Bahn zur Arbeit kommen. Es sei ohnehin Ziel, den Autoverkehr in der City zu minimieren.

Es ist anzunehmen, dass die Targobank ein weiteres Hochhaus errichten will, um das offenbar boomende Dienstleistungsgeschäft in Duisburg weiter auszubauen. Möglicherweise muss dafür auch das alte Zollgebäude an der Saarstraße dem Neubauvorhaben weichen. Das im September 1999 errichtete Targobank-Hochhaus am Harry-Epstein-Platz bietet zwar Raum für rund 2000 Beschäftigte, scheint der Bank aber auf Dauer wohl noch nicht ausreichend. Das 13-stöckige Hochhaus verfügt über eine Fläche von 19500 Quadratmetern und ist mit einer Höhe von 72 Metern eines der höchsten Gebäude in Duisburg. Das Dienstleistungszentrum wurde geschaffen, um die einzelnen Filialen in ganz Deutschland von Routineaufgaben und administrativen Tätigkeiten zu entlasten. Dort soll so mehr Zeit für die Beratung der Kunden aufgebracht werden.

(RP)
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