Duisburg The Curve soll auf festem Boden stehen

Duisburg · Gestern Nachmittag begann offiziell die "Baureifmachung" des großen Immobilienobjekts am alten Holzhafen. Projektentwickler "die developer" kalkuliert mit einer Investitionssumme von 100 Millionen Euro.

 Mit großem Gerät wird zurzeit am Innenhafen gearbeitet, um die Voraussetzungen für den Neubau zu schaffen.

Mit großem Gerät wird zurzeit am Innenhafen gearbeitet, um die Voraussetzungen für den Neubau zu schaffen.

Foto: Christoph Reichwein

Das Gelände jenseits der gigantischen Treppenanlage am Innenhafen ist nach wie vor schlammig. Doch tummeln sich dort schon einige Arbeiter, und immer wieder fahren Lastwagen über eine Behelfsstraße zu Kränen und Baggern. Gestern Nachmittag luden Oberbürgermeister Sören Link, Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer und Stefan H. Mühling, Geschäftsführer des Düsseldorfer Projektentwicklers "die developer" zum Pressetermin, um zu zeigen, "dass es losgeht". Gestartet wurde offiziell mit der "Baureifmachung" des letzten noch verfügbaren Ufergrundstücks am Duisburger Innenhafen. Dort, wo einstmals Holz verladen wurde und Schiffe wendeten, wird in den kommenden Jahren ein Ensemble mit rund 16.500 Quadratmetern Büro-, circa 7500 Quadratmetern Hotelflächen sowie rund 100 Wohnungen entstehen. Insgesamt sollen im Zuge des Projekts bis zu 35.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche realisiert werden.

"The Curve kommt!" Das sei die Nachricht, die verkündet werden soll, sagte Link. "Duisburgs angesagtestes Hafenviertel" werde bald um eine stilvolle Büro-, Hotel- und Wohnadresse reicher sein.

 So soll es in diesem Teil des Innenhafens mal aussehen. 100 Millionen Euro sollen dafür investiert werden.

So soll es in diesem Teil des Innenhafens mal aussehen. 100 Millionen Euro sollen dafür investiert werden.

Foto: Die Developer

Vor eineinhalb Jahren hatte der Düsseldorfer Entwickler "die developer" das Grundstück gekauft. Stefan H. Mühling, Geschäftsführer dieser GmbH, nannte gestern den Betrag von 100 Millionen Euro, der in das gigantische Immobilienprojekt investiert werden soll. Mühling zeigte sich zuversichtlich, dass die Vermarktung gelingen werde. Man sei mit Hoteliers und Unternehmen, die Büros suchen, zurzeit noch in Verhandlungen, doch hoffe er, demnächst Namen nennen zu können.

"The Curve" liegt aus Mühlings Sicht noch im Zeitplan. Der Bebauungsplan befinde sich derzeit in der Offenlage; mit dem positiven Satzungsbeschluss rechne er im kommenden Frühjahr. Mühling: "Im Juni wollen wir mit den Bauarbeiten an der Tiefgarage beginnen und dann auch den Grundstein für unser erstes Duisburger Premiumprojekt legen." Er rechne damit, dass im Sommer 2020 in "The Curve" Hotel, Büros und Wohnungen bezogen werden können. Die vor knapp zehn Jahren gebaute Treppenanlage soll eine Attraktion bei "The Curve" bleiben. Mühling hat keine Zweifel, dass gute Ideen für eine Nutzung dieser "Arena" entwickelt werden. "'The Curve' wird eines der bemerkenswertesten Bauquartiere der Region", sagte Mühling gestern voraus.

Doch bevor mit dem Bauen begonnen wird, muss das Gelände baureif gemacht werden. Mit dieser Aufgabe wurde das städtische Immobilienunternehmen Gebag betraut, das, so Geschäftsführer Bernd Wortmeyer, diesmal die Rolle des Flächenentwicklers übernehme. Im Kaufvertrag zwischen der Stadt Duisburg und den "developern" sei vereinbart worden, dass die Stadt Duisburg das Grundstück in baureifem Zustand übergibt.

Der Auftrag ist anspruchsvoll, da das Grundstück nichts anderes als ein ehemaliges Hafenbecken ist. Bereits vor zehn Jahren ist bei der Errichtung der Treppenanlage tonnenweise Hafenschlamm entfernt und das Grundstück mit trockenen Böden aufgefüllt worden. Damals ist man davon ausgegangen, dass es nach der Fertigstellung der Treppe zügig mit weiteren Bauten weitergehen werde. Das war ein Irrtum. Erst jetzt geht es weiter, und die Baureifmachung muss unter neuen Vorzeichen vorangetrieben werden. Entscheidend ist dabei, dass der bislang schlammige Boden so verdichtet wird, dass er fest genug ist, um die sichelförmig angelegten Bauten tragen zu können. Dabei müssen auch mögliche Hochwasserstände des Rheins berücksichtigt werden. Zur Baureifmachung gehört auch, dass nach Weltkriegsbomben gesucht wird, die entschärft werden müssen. Die nächsten "Bau-Events" sollen aber der erste Spatenstich und das Richtfest sein.

(pk)
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