Duisburg U79: Mehr Bahnen ab Wittlaer

Duisburg · Die Düsseldorfer fordern eine Taktverdichtung auf der Straßenbahnlinie von Duisburg nach Düsseldorf, wohl wissend, dass der Duisburger Verkehrsgesellschaft da die Hände gebunden sind.

Die U 79 soll künftig häufiger fahren - aber nur in Düsseldorf, nicht in Duisburg.

Die U 79 soll künftig häufiger fahren - aber nur in Düsseldorf, nicht in Duisburg.

Foto: Anne Orthen

Die Bürger im Düsseldorfer Norden haben Vorschläge zur Entwicklung des Nahverkehrs gemacht, bei denen auch die U79 zur Sprache kam, die Straßenbahnlinie, die bekanntlich Duisburg und Düsseldorf verbindet und gemeinsam von der DVG und der Rheinbahn betrieben wird. Mit dem Plan werden Konzepte erarbeitet, wie sich das Angebot der Busse und Bahnen in der Landeshauptstadt entwickeln kann. Nicht nur der Umfang des Angebots spielt bei der Gestaltung des Nahverkehrsplans eine Rolle, auch Umweltqualität und Barrierefreiheit sind wichtig.

Verbesserungen wünschen sich die Düsseldorfer Bürger und Bezirkspolitiker vor allem für die Linie U79. Auf der Strecke kommt es häufig zu Verspätungen und überfüllten Waggons. Gefordert wird seitens Düsseldorf unter anderem eine Taktverdichtung in den Morgenstunden auf fünf Minuten. "In Kaiserswerth wird eine Gesamtschule für bis zu 1500 Schüler und in Stockum eine Realschule für 1300 Schüler gebaut. Das muss berücksichtigt werden", sagt der Düsseldorfer Bezirksbürgermeister Stefan Golißa (CDU). Solch eine Taktverdichtung würde sich auch bei Fortuna-Spielen auszahlen. Einig sind sich die Politiker in der Landeshauptstadt, dass eine solche Taktverdichtung nur auf Düsseldorfer Gebiet umgesetzt werden kann. Die Bahnen müssten demnach in Wittlaer drehen und würden nicht weiter bis in unsere Innenstadt fahren.

Offenbar kennen die Politiker in Düsseldorf die Probleme der DVG mit ihren Straßenbahnen sehr genau. Die Duisburger warten dringend auf neue Fahrzeuge, die allerdings frühestens in vier Jahren hier auf die Schiene gesetzt werden können. Selbst wenn die (europaweite) Ausschreibung für die Neuanschaffung in der ersten Hälfte des kommenden Jahres erfolgen würde - das ist nach heutigem Stand nicht wahrscheinlich -, dauert das Vergabeverfahren ziemlich lange. Zudem ist die Zahl der Hersteller solcher Fahrzeuge begrenzt. Und der Bau von annäherend 50 Straßenbahnen - so viele benötigt Duisburg - dauert etwas länger als der Bau von 50 Autos von der Stange. Schon jetzt hat die DVG immer wieder Probleme, wenn Bahnen in die Reparatur müssen. Ein Grund ist, dass eine der wenigen Fachfirmen das Handtuch geworfen hat, ein anderer, dass Bahnen in Reparatur eine große Lücke reißen, die die DVG mit Hilfe von Ersatzbussen zu stopfen versucht. Diese Zusatzbusse sind derzeit auf der Linie 903 unterwegs. Zwischen Hüttenheim und Dinslaken ist das Fahrgastaufkommen in der Regel sehr hoch, so dass dort eine Taktverdichtung notwendig ist. Die DVG setzt auf dieser Route sogar Gelenkbusse ein, die mehr Passagiere "an Bord" nehmen können, als die konventionellen Fahrzeuge. An die Kapazitäten von Straßenbahnen reichen sie allerdings nicht heran.

Die DVG benötigt die neuen Fahrzeuge, wenn im Tunnel ein modernes Zugsicherungssystem eingebaut worden ist, das mit dem in Düsseldorf kompatibel ist. Es soll zeitgleich mit den neuen Bahnen in Betrieb gehen.

(RP)
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