Duisburg Überall Baustellen auf den Straßen

Duisburg · In den vergangenen Wochen ist die Stadt immer wieder wegen der zahlreichen, scheinbar unkoordinierten Sperrungen und Umleitungen kritisiert worden. Gestern versuchte sie, Erklärungen zu liefern.

 Axel Brenner (l) und Werner Kumetat kennen sich in Duisburgs Straßenbaustellen-Welt bestens aus, auch wenn sie hier nur durch eine Fotomontage vor den Absperrungen an der Mülheimer Straße stehen.

Axel Brenner (l) und Werner Kumetat kennen sich in Duisburgs Straßenbaustellen-Welt bestens aus, auch wenn sie hier nur durch eine Fotomontage vor den Absperrungen an der Mülheimer Straße stehen.

Foto: Andreas Probst

Hupende Autos, rote Ampeln, aufgerissene und gesperrte Straßen - Baustellen bedeuten Stress, Umleitungen und Verspätungen. Davon gibt es seit Wochen viele. "Die Bürger denken manchmal, dass wir die Baustellen einfach irgendwo hinsetzen und mit den Arbeiten loslegen", sagt Hendrik Trappmann, Amtsleiter für Stadtentwicklung und Projektmanagement. "Dabei steckt viel mehr dahinter."

Denn nicht nur die Stadtverwaltung sei verantwortlich für Bauarbeiten in der Stadt. "Es gibt noch viel mehr Akteure", sagt Axel Brenner, Sachgebietsleiter im Projektmanagement für Infrastruktur bei der Stadt. Dazu gehören zum Beispiel die Wirtschaftsbetriebe Duisburg, die Telekom und die Duisburger Stadtwerke. "Auch diese Betriebe haben eigene Pläne und Maßnahmen, die sie umsetzen müssen", berichtet Brenner. "Da müssen wir gucken, dass wir beispielsweise keine Straße aufreißen, die als Umleitung für eine andere Baustelle dient, die zeitgleich läuft."

In Duisburg wird voraussichtlich bis Ende 2018 ein Straßenbauprogramm umgesetzt, das im Wesentlichen mit Bundesmitteln abgewickelt wird. Knapp 81 Millionen Euro stehen der Stadt Duisburg für Infrastrukturmaßnahmen zur Verfügung, 74 Millionen davon kommen aus Berlin, der Rest sind städtische Eigenmittel. 56 Millionen Euro der Gesamtsumme sind für die Verkehrsinfrastruktur vorgesehen. Es werden 8,5 Millionen für die Sanierung von Signalanlagen verwendet, 4,5 Millionen für Straßenbeleuchtung und 43 Millionen für die Sanierung von Straßen. "Bis Ende 2018 muss das Geld verbraucht sein", sagt Planungsdezernent Carsten Tum. Darunter sind "viel mehr Baumaßnahmen, als es sonst in Duisburg üblich ist", sagt Trappmann. Die Herausforderung, die Baustellen zu strukturieren und dabei die Baupläne anderer Teilnehmer zu berücksichtigen, sei daher sehr hoch. Effizientes Planen werde großgeschrieben: "Wir müssen vermeiden, dass eine Straße, die gerade erst wieder zu ist, erneut für eine andere Baumaßnahme aufgemacht wird", sagt Brenner. Wenn eine Straße einmal aufgerissen ist, dann wird nach Möglichkeit alles abgearbeitet, was unter der Asphaltschicht repariert und erneuert werden muss - vom Belag bis zum unterirdischen Kabel. Für die Einrichtung der Umleitungen und die Organisation der Bauarbeiten hagele es immer wieder Kritik. Umso wichtiger sei es, den Bürgern zu vermitteln, wie viele Faktoren bei der Planung zu berücksichtigen sind, sagt Werner Kumetat, Sachgebietsleiter im Verkehrsmanagement der Stadt Duisburg. "Wenn Bürger uns Hinweise geben, dass an einer bestimmten Stelle die Ampelphasen zu kurz sind oder eine Umleitung nicht ganz flüssig läuft, gehen wir dem natürlich nach", berichtet Kumetat. Sicherheit habe allerdings bei jeder Maßnahme "absoluten Vorrang", an nächster Stelle stehe, "dass der Verkehr flüssig läuft".

Besonders beim Umbau der Mercatorstraße und des Bahnhofvorplatzes habe es laut Kumetat viele Gründe zum Nachregeln gegeben. Anfangs fuhren Autofahrer einfach durch die Absperrungen. "Da hatten wir auch nicht die Zeit, erst eine Pressemitteilung aufzusetzen und große Erklärungen zu machen - wir haben die Polizei direkt informiert." Erst als Polizisten an der Baustelle die Sperre durchsetzten, habe sich die Lage verbessert.

(zuew)
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