Duisburg Umfrage: Duisburger beziehen nur anonym Stellung

Die Duisburger rollen der Pegida gewiss nicht den roten Teppich aus. Das beweisen nicht nur die rund 1300 Gegendemonstranten, die sich für Montagabend angemeldet haben. Auch das Stimmungsbild, das von unserer Redaktion in der Innenstadt gestern eingefangen wurde, spiegelt wider, dass Intoleranz in Duisburg nicht toleriert wird.

"Dügida" in Düsseldorf: 5500 Menschen bei Gegendemo
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5500 Menschen protestieren gegen "Dügida" in Düsseldorf

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So vielfältig wie die Duisburger Bevölkerung, so vielfältig waren auch die Emotionen, die die Frage nach dem Gefühl bezüglich der angekündigten Demonstration bei den Befragten hervorrief. "Wir müssen zeigen, dass diese Leute hier nicht willkommen sind", sagte eine Dame mittleren Alters. Es folgten Kraftausdrücke. Ein 16-jähriger Schüler sagte, er wolle an der Gegendemo teilnehmen und vor Ort sein, wenn die Pegida-Anhänger auf dem Portsmouthplatz direkt am Hauptbahnhof aufschlagen. Pikant: In Portsmouth demonstrierten Mitte Oktober vergangenen Jahres Hunderte Bürger gegen eine muslimische Grundschule.

Sein 15-Jähriger Freund erklärte, dass das Thema bereits in der Schule behandelt wurde. Er verstehe nicht, warum die Gruppierung solch eine Aufmerksamkeit erhalte. Er hoffe, dass die Pegida-Demonstranten - ähnlich wie in Köln und Düsseldorf - keine Chance bekommen. "Das Medienecho zeigt doch, dass das Thema den Menschen auf der Seele brennt", sagte ein älterer Herr, der sich weder positiv noch negativ über die Pegida äußerte.

Parallel zur Meinungsvielfalt kristallisierte sich jedoch eine gewisse Vorsicht unter den Befragten heraus. Oder ist es sogar Angst? Schließlich war niemand bereit, für unsere Umfrage namentlich genannt beziehungsweise mit einem Foto abgelichtet zu werden. Eine ältere Dame begründete ihre Anonymität gar damit, dass sie Angst vor Bedrohungen habe.

(jasi)
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