Duisburg Umfrage: Unternehmer sind bedingt zufrieden

Duisburg · Die optimale Lage an Rhein und Ruhr, ein gutes Autobahnnetz, die Nähe zum Flughafen, zwischen Ruhrgebiet, Niederrhein und Düsseldorfer Wirtschaftsraum - der Standort Duisburg ist für viele Unternehmen sehr attraktiv.

Das bestätigt das Ergebnis einer neuen Umfrage, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) in den vergangenen Wochen bei ihren Mitgliedern durchführte und an der sich 600 Betriebe beteiligten. Verkehrsinfrastruktur, Marktnähe, ebenso aber die Forschungseinrichtungen und der damit verbundenen Technologietransfer bekommen von den Arbeitgebern durchweg gute Noten. Doch die Befragten äußern auch Kritik, speziell an den hohen Standortkosten wie etwa den Gewerbesteuern und an der Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren.

Außerdem wünschen sich die IHK-Mitglieder mehr Unterstützung seitens der Duisburger Stadtverwaltung und ein besseres regionales Standortmanagement. Wenig überraschend: Das angeschlagene Stadtimage ist für die oft weltweit operierenden Unternehmen nicht immer von Vorteil. In einem Gespräch zwischen IHK, Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung wurden die Ergebnisse der Befragung jetzt diskutiert und gemeinsame Handlungsansätze besprochen. Besonders die verkehrsgünstige Lage an der Schnittstelle zwischen den Absatzmärkten Rhein und Ruhr sowie der schnelle Zugang zu den Weltmärkten über die Seehäfen Antwerpen und Rotterdam wird von den Unternehmen geschätzt. Vor diesem Hintergrund wird für die Unternehmen der Sanierungsstau bei der Infrastruktur zunehmend zu einem Problem.

IHK und Stadt verständigten sich darauf, sich gemeinsam gegenüber Bundes- und Landesregierung für mehr Investitionen in den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur einzusetzen. Positiv bewerten die Unternehmer die namhaften Hochschul- und Forschungseinrichtungen in Duisburg und im nahen Umkreis. Die Informations- und Kommunikationsinfrastruktur sowie die Naherholungs- und Freizeitangebote wurden ebenfalls als Pluspunkte genannt.

Weniger gute Noten erhält Duisburg mit Blick auf die Bestandspflege ortsansässiger Betriebe oder Angebote der Wirtschaftsförderung. Weitere Sorgen bereiten den Unternehmen das Image Duisburgs sowie das regionale Standortmarketing. Unzufrieden sind die Unternehmen mit der Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren. Eine weitere Belastung für die Unternehmen sind die stetig steigenden Standortkosten, ergab die Befragung. Gebühren, Abgaben und insbesondere die Realsteuern befinden sich in Duisburg auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau.

Für die finanzielle Notlage der Stadt sei eine derartige Steuer- und Abgabepolitik keine Lösung, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger.

(hch)
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