Duisburg Umwelt-Verein prüft Brunnenwasser

Duisburg · Viele Menschen haben Hausbrunnen, die sie insbesondere in den Sommermonaten nutzen, um dem erhöhten Wasserbedarf gerecht zu werden. Der VSR-Gewässerschutz prüft, ob das Wasser unbelastet ist.

 Harald Gülzow vom Verein für Gewässerschutz testet im Wasser-Mobil eine Probe.

Harald Gülzow vom Verein für Gewässerschutz testet im Wasser-Mobil eine Probe.

Foto: Christoph Reichwein

Vor allem im Sommer ist Wasser ein gefragtes Gut. Zwar benötigt man es an jedem Tag des Lebens, bei steigenden Temperaturen aber nutzen es viele Menschen zusätzlich zu Erfrischungszwecken. Egal, ob im Pool, im Glas oder in den Beeten. Doch Leitungswasser in großen Mengen kann sehr kostspielig sein. Eine günstige Alternative ist daher, Wasser aus einem eigenen Brunnen zu gewinnen und damit die Pflanzen zu gießen oder das Planschbecken zu füllen.

Doch wie unbedenklich ist Brunnenwasser? Der Verein für Gewässerschutz (VSR-Gewässerschutz e.V.) warnt vor verschmutztem Grundwasser durch Pestizide oder Nitrate. Eine erhöhte Dosis dieser Schadstoffe kann zu gesundheitlichen Schäden führen. Es sei nicht auszuschließen, dass sich der Gehalt von Nitrat oder Pestiziden im Grundwasser über der erlaubten Grenze befindet, heißt es vom VSR-Gewässerschutz. Das liege hauptsächlich daran, dass die Region rund um Duisburg landwirtschaftlich intensiv genutzt wird.

Für Bürger, die ihr Wasser auf eventuelle Schadstoffe untersuchen lassen möchten, kommt regelmäßig die Gewässerschutzorganisation in die Stadt. Dort kann getestet werden, inwieweit das selbst geförderte Wasser belastet ist. Die Belastung des Wassers ist entscheidend dafür, ob es für das Befüllen des Planschbeckens oder sogar zum Trinken geeignet ist. Beim letzten Besuch des VSR nutzten Dutzende Menschen das Angebot. Sie alle wollten Gewissheit, wie sauber ihr Grundwasser tatsächlich ist. So ging es auch Reinhard Schmeer, der den Service des Vereins für Gewässerschutz nicht zum ersten Mal wahrnahm: "Meine letzte Probe ist schon ein paar Jahre her", sagte er, "jetzt will ich auf Nummer sicher gehen und mein Brunnenwasser nochmals testen lassen". Ihm gehe es vor allem um die Gesundheit seiner zukünftigen Enkelkinder, die ruhigen Gewissens in seinem Garten mit Wasser spielen sollen.

So wie Reinhard Schmeer bringen viele Duisburger ihr Wasser in verschlossenen Behältern zu Harald Gülzow, der als Vorsitzender des Vereins für Gewässerschutz die Proben annimmt und untersucht. Eine Grunduntersuchung auf den Nitrat-, Säure- und Salzgehalt des Wassers wird direkt vor Ort durchgeführt, so dass der Bürger die Ergebnisse am Ende der Aktion abholen kann. Tiefgründigere Untersuchungen auf weitere Parameter, wie zum Beispiel Eisen oder Bakterien, sind dagegen zeitaufwendiger. In solchen Fällen werden die Ergebnisse per Post nach Hause geschickt.

Jede einzelne abgegebene Probe hilft dem Verein dabei, sein großes Ziel zu verfolgen. "Mit Analysen weisen wir regionale und überegionale Belastungen auf, auch dort wo sie nicht bekannt sind, da oftmals die Behörden ihre Erkenntnisse nicht an die Öffentlichkeit weitergeben", erklärt Gülzow in dem aktuellen Tätigkeitsbericht des Vereins. Mit Hilfe der Spenden und der Kosten für die Proben der Bürger könne diese Aufgabe finanziert werden, sagt der Vorsitzende.

Neben dem Labormobil leistet der Verein noch weitere Arbeiten rund um das Thema Sauberkeit des Wassers. Neben Bürgerberatungen und Messfahrten an Flüssen ist dem Verein das Thema Transparenz wichtig: An Informationsständen und auf Karten werden regelmäßig Ergebnisse von Untersuchungen gezeigt. So sind Wasserbelastungen in vielen Regionen zugänglich. Ein Angebot, das viele Bürger interessiert.

Weitere Infos gibt es unter: www.vsr-gewaesserschutz.de/40.html

(jl)
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