Duisburg Universitätsallianz wird zehn Jahre alt

Duisburg · Vor zehn Jahren schlossen sich die drei Universitäten des Ruhrgebiets, die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen, zur Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) zusammen.

Eine Erfolgsgeschichte feiert Geburtstag: Mit einem Festakt in der Jahrhunderthalle Bochum begeht die Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) am heutigen Donnerstag ihr zehnjähriges Bestehen. Hochrangige Gäste haben sich angesagt: Zum Auftakt sprechen der Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Dr. Georg Schütte, und die Kultur- und Wissenschaftsministerin des Landes, Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Aus Kalifornien reist der Festredner an: Prof. Dr. Nicholas B. Dirks ist ehemaliger Kanzler der University of California, Berkeley. Der bekannte TV-Moderator Prof. Dr. Michael Steinbrecher führt durch die Talkrunde mit den drei Universitätsrektoren. Musikalisch umrahmt wird der Jubiläumsakt durch die Universitätschöre (Beginn: 18 Uhr).

Vor zehn Jahren schlossen sich die drei Universitäten des Ruhrgebiets, die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen, zur Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) zusammen, um enger zu kooperieren, gleichzeitig jedoch ihre Eigenständigkeit zu wahren. Der Verbund präsentierte sich als "neue Instanz in der Wissenschaftslandschaft" mit damals 89.000 Studierenden. Heute ist die Bedeutung des Ruhrgebiets als Wissenschaftsregion weithin sichtbar: Im aktuellen Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft rangiert die Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) bundesweit auf Platz 5 der Wissenschaftsregionen, hinter Berlin, München, Heidelberg/Mannheim und Aachen.

Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1300 Professorinnen und Professoren gehört die UA Ruhr heute zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands. Die UA Ruhr gilt als Vorreiter der Universitätsverbünde in Deutschland, kein anderer Verbund hat eine solch ausgeprägte Tradition. Bei Unterzeichnung der ersten Kooperationsvereinbarung im Jahr 2007 hatten die Universitäten bereits drei Jahre lang ein gemeinsames Verbindungsbüro in New York betrieben. Von diesem Erfolg inspiriert beschloss man, die Zusammenarbeit "wo immer sinnvoll" auszubauen. Zum zehnjährigen Bestehen am 12. März 2017 wurde eine neue Rahmenvereinbarung unterzeichnet, um die dynamische Entwicklung nachzuzeichnen. Während über die Jahre das M für Metropole im Namen entfiel, haben sich vielfältige Kooperationen gebildet und feste Strukturen etabliert.

So wurde 2013 ein hochrangig besetzter Forschungsrat gegründet, der gemeinsame Profilschwerpunkte in der Forschung identifiziert. Mit "Ruhr explores solvation (RESOLV)" und "Materials Chain" wurden zwei gemeinsame Profilschwerpunkte ins Leben gerufen, in denen die UA Ruhr internationale Spitzenforschung betreibt. Seit 2010 unterstützt das Mercator Research Center Ruhr die Zusammenarbeit der drei Universitäten, insbesondere durch Förderung bi- und trilateraler Forschungsprojekte.

So zum Beispiel in der 2016 gegründeten Alliance for Research on East Asia (AREA Ruhr), in der die RUB und die UDE ihre Forschung zu Ostasien bündeln. Einen besonderen Schwerpunkt legt die UA Ruhr auf die Nachwuchsförderung. Aufbauend auf den bestehenden Programmen ScienceCareerNet Ruhr und Global Young Faculty werden die Aktivitäten ab 2017 unter dem Dach der Research Academy Ruhr gebündelt.

In der Lehre haben die drei Universitäten schon 2009 den Studienraum RuhrCampus3 etabliert, sodass Studierende kostenlos einen Zweithörerstatus an den Partnerunis erhalten. Im Jahr 2011 ging mit dem Bachelor-/Masterstudiengang Medizinphysik der erste gemeinsame Studiengang an den Start, 2013 folgte der Masterstudiengang Biodiversität. Auch die Internationalisierung hat sich weiterentwickelt: Im Jahr 2009 eröffnete ein gemeinsames Verbindungsbüro in Moskau, 2011 folgte eine Dependance in Brasilien.

Obschon die Internationalisierung den Anstoß für die Partnerschaft gab, unterstreichen die drei Universitäten insbesondere ihre gemeinsame wirtschaftliche und soziale Verantwortung für die Region. So ist die UA Ruhr seit dem vergangenen Jahr auch Mitglied im Initiativkreis Ruhr. Dabei liegt ihr stärkster Beitrag für die regionale Wirtschaft in der Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräften: Jährlich machen 16.000 Studierende ihren Abschluss an der UA Ruhr.

(RP)
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