Duisburg Unternehmer: Betriebliche Ausbildung bleibt weiter wichtig

Duisburg · Der hiesige Unternehmerverband warnt davor, die klassische Berufsausbildung als Auslaufmodell darzustellen. "Trotz des Trends zum Studium, brauchen wir auch in Zukunft die Ausbildung", ist sich Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, sicher.

 Wolfgang Schmitz vom Unternehmerverband.

Wolfgang Schmitz vom Unternehmerverband.

Foto: UVG

Es sei abwegig zu glauben, jeder Jugendliche könne und solle die Hochschulreife erlangen. Die Bertelsmann-Stiftung hatte in einer Studie dargelegt, dass aus ihrer Sicht die zunehmende Akademisierung kaum zu stoppen ist. "Wenn sich der Trend zum Studium aus den vergangenen zehn Jahren ungebrochen fortsetzt, werden in Deutschland 2030 nur noch etwas mehr als 400.000 junge Menschen eine betriebliche Ausbildung beginnen - ein Rückgang um 17 Prozent", so die Einschätzung der Stiftung. Der Unternehmerverband kommt allerdings zu der Einschätzung, dass man gerade mit Blick auf diese Prognose "der Akademisierung an der falschen Stelle" etwas entgegensetzen müsse. "Wir brauchen für viele praktisch begabte Jugendliche die Berufschancen, die sich durch eine Ausbildung eröffnen", so Schmitz.

Dies sei auch eine bedeutende soziale Frage, gerade in der hiesigen Region. Gleichzeitig sei der Bedarf in den Unternehmen nach gut ausgebildeten Fachkräften enorm. "Wir brauchen nicht nur Ingenieure, sondern auch Facharbeiter - das ist die eindeutige Rückmeldung der Wirtschaft", berichtet Schmitz.

Ausbildung und Studium dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. "Aber wir müssen vor allem wieder über die Chancen der Ausbildung reden. Gerade eine Ausbildung in den technischen Industrieberufen sichert Jugendlichen beste Jobchancen und gute Verdienstmöglichkeiten", berichtet Schmitz. Außerdem könne eine Ausbildung eine exzellente Basis für ein Studium sein.

"Weltweit werden wir um die duale Ausbildung beneidet. Wir dürfen diesen Standortvorteil nicht durch eine einseitige Präferenz für das Studium aufs Spiel setzen", erklärt Schmitz.

(RP)
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