Unsere Woche Volle Stadt und gutes Pflaster

Duisburg · Das schlechte Wetter in den vergangenen Tagen passte so gar nicht zu dem Bild, das sich auf der Königstraße bot: Die Innenstadt war voll. Auffallend viele Passanten bummelten über den Weihnachtsmarkt und/oder hielten in den Geschäften nach Geschenken Ausschau.

Ob sich das rege Interesse in den Kassen der Einzelhändler widerspiegelt, ist allerdings fraglich. Deren Erfahrung in der Vergangenheit war, dass sich viele im Geschäft die gewünschte Ware anschauen und sie später übers Internet kaufen. Auch wenn der Einzelhandelsverband nach dem (verregneten) verkaufsoffenen Sonntag von einem positiven Konsumklima sprach - die Leute haben nach seiner Einschätzung wieder mehr Geld in der Tasche, die seit Jahren nahezu unverändert hohe Arbeitslosenquote in unserer Stadt spricht eine andere Sprache. In Duisburg und Umgebung gibt es für einen Großteil der Kunden der Agentur für Arbeit keine passenden Angebote, während gleichzeitig die Unternehmen über fehlender Fachkräfte klagen. Zu vielen Arbeitslosen in unserer Stadt mangelt es an der erforderlichen Qualifikation. Und "Hilfsarbeiterjobs" wie früher gibt es kaum noch. Die Arbeitsagentur deutete in dieser Woche an, dass sich im kommenden Jahr vermehrt Zuwanderer arbeitslos melden werden. Das wird sich negativ auf die Quote auswirken und die Agentur vor noch größere Probleme stellen.

Häufig haben wir an dieser Stelle kritisiert, dass der Straßenbelag der Königstraße alles anderes als ansehnlich ist. Weil vermutlich auch viele politische Entscheider dieser Ansicht sind, soll die Kö ein neues Pflaster bekommen. Das wurde aber auch Zeit! Der 73-Millionen-Euro-Scheck aus Berlin macht es jetzt möglich. Denn dieses Geld steckt die Stadt in Infrastrukturmaßnahmen, die bereits im Haushalt eingeplant waren. So wird Geld frei, das an anderer Stelle ausgegeben werden kann. Zum Teil eben auf der Königstraße. Das ist doch bei all den Problemen, die die Stadt hat, mal eine gute Nachricht.

hildegard.chudobba@rheinische-post.de

(RP)
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