Duisburg Von Fantasiewesen und Fantasiewelten

Duisburg · Eine "Platzhirsch"-Ausstellung der Brüder Golz im Atelierhaus Goldstraße.

 Wulf Golz vor seinen detailreich gezeichneten Stadtaufsichten. Sein Talent wurde ihm in die Wiege gelegt.

Wulf Golz vor seinen detailreich gezeichneten Stadtaufsichten. Sein Talent wurde ihm in die Wiege gelegt.

Foto: Christoph Reichwein

Mit der Vernissage "Die Brüder Michael und Wulf Golz" heute Abend um 19.30 Uhr im Atelierhaus Goldstraße platziert das diesjährige "Platzhirsch-Festival" seinen schon traditionell gewordenen "Platzhirsch Prolog" in das innerstädtische Künstlerhaus. Die Ausstellung wird bis zum 3. September, dem Schlusstag von "Platzhirsch", in der Goldstraße 15 in Duisburg-Mitte gezeigt.

Die in Mülheim an der Ruhr lebenden Brüder sind herausragende Zeichner und entstammen einer kunstbegabten Familie. Ihre Schwester ist nämlich keine geringere als die Documenta-Teilnehmerin Dorothea Golz. Michael und Wulf Golz sind künstlerische Autodidakten ohne akademische Ausbildung. Doch ihre Werke werden von Kennern hochgeschätzt. Beide werden der sogenannten Outsiderkunst zugerechnet.

Die rund 50 Bilder umfassende Ausstellung wirft einen fokussierenden Blick auf das jeweils hunderte von Zeichnungen umfassende Gesamtwerk. Beide zeichnen Fantasielandkarten, gestalteten unzählige, meist imaginäre, perspektivisch perfekt gezeichnete detailreiche Stadtansichten und Stadtaufsichten und stellen als Sammelarbeiten comicartige Bildergeschichten von Ereignissen und Reisen in diesen Welten her.

Zusammen begannen die Brüder noch im kindlichen Spiel der 1960iger Jahre zeichnerisch Fantasiewesen und Fantasiewelten zu erschaffen, die seitdem von ihnen bis heute stetig weiterentwickelt werden. Die dargestellten Welten enthalten zumeist fiktive Namen aus dem Familien- und Freundeskreis der Künstler. Bevölkert werden diese von zahlreichen erfundenen Lebewesen wie "Ifichen", "Ängstlichzähnen", "Brucktiere" oder "Ziehdinger".

Beide arbeiten mit Bunt-, Blei-, Wachs-, Tusche- und Filzstiften auf einfachem Papier. Michael Golz (Jahrgang 1957) ist der ältere von beiden. Wulf Golz (Jahrgang 1960) ist nicht nur Zeichner, sondern auch Musiker (Mandoline und Banjo) und Autor.

Seit langem schon schreibt er an einem umfangreichen Romanprojekt. Immer wieder sind die Gebrüder Golz an Ausstellungen der "MALzeitler" aus Duisburg-Ruhrort beteiligt.

Weitere Informationen zu beiden Künstlern findet man unter www.diemalzeitler.de.

(RP)
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