Duisburg Von Gauklern und mystischen Elixieren

Duisburg · Der Kunsthandwerker Markt findet am kommenden Wochenende bereits zum 28. Mal in der Duisburger Innenstadt statt. Besucher können eintauchen in eine längst vergangene Zeit.

 Händler wie Met-Brauer Markus Seitz bieten auf dem Kunsthandwerkermarkt wieder ihre Produkte an.

Händler wie Met-Brauer Markus Seitz bieten auf dem Kunsthandwerkermarkt wieder ihre Produkte an.

Foto: Christoph Reichwein

Passend zum frühlingshaften Wetter wird am kommenden Wochenende auch der Start in die neue Veranstaltungssaison eingeläutet - den Anfang macht das Kunsthandwerkerfestival, das vom 30. März bis zum 2. April in der Duisburger Innenstadt stattfindet. Erstmals werden nicht nur die König- und die Kuhstraße bespielt, auch die Münzstraße beteiligt sich mit eigenen Aktionen, Ausstellern und Künstlern. Parallel dazu gibt es am Samstag und Sonntag eine "Mittelalter-Meile". Ob am Sonntag begleitend die Geschäfte geöffnet haben, ist noch nicht klar.

Der Kunsthandwerkermarkt ist nach Veranstalterangaben mit etwa 115 Ausstellern aus ganz Deutschland und den Nachbarländern und noch mal rund 40 gastronomischen Anbietern der größte Innenstadtmarkt in NRW und findet in diesem Jahr bereits zum 28. Mal statt. Viele neue Trends und interessante kunsthandwerkliche Arbeiten werden vorgestellt und fast vergessene handwerkliche Tätigkeiten ins Bewusstsein der Besucher gerufen. Gabi Dingels etwa flicht vor Ort für jeden Geschmack den richtigen Korb, so dass Interessierte am Ende ein echtes Unikat mit nach Hause nehmen können. Anton van der Aar bearbeitet Holz zu individuellen Kunstobjekten und Obstler Markus Seitz bietet nicht nur Wein und Obstbrände an, sondern hat auch geheimnisvolle Elixiere in seinem Sortiment. Welches Wässerchen welche Wirkung haben soll, können Besucher bei Seitz erfahren.

Im Fokus steht vor allem das Kunsthandwerk. Die Arbeiten reichen von Fantasie-Kreaturen aus Edelstahl über floristische Gestecke, Kränze, Sträuße, getöpferte Keramik, Leder- und Filzarbeiten, Schmuck in sämtlichen Formen, Materialien und Farben, handgefertigte, teils maßgeschneiderte Kleidung bis hin zu traditionellen Artikeln wie Seidenmalerei, handgefertigtem Holzspielzeug, Musikinstrumenten, geschöpftem Briefpapier, Stoffen und Naturwaren.

Ganz nach dem Credo "nicht nur konsumieren, sondern auch selbst aktiv werden", gibt es viele Gelegenheiten zum Mitmachen - gerade auch für die kleinen Gäste. Es wird zum Beispiel eine Kinderschmiede geben und die Kleinen können mit Leder oder Speckstein arbeiten.

Das kulinarische Angebot hält zwar Speisen nach alten Rezepten bereit, doch wurde das Angebot an die heutige Zeit angepasst: Auch Vegetarier kommen in den Genuss traditioneller Speisen. So ist etwa die historische Backstube aus dem Grönegau vertreten, die vor Ort den Teig aus Mehl und speziellen Zutaten von Hand mischt und Waren mit eigentümlichen Namen wie Schmachtlappen oder Ritterfladen anbietet. Für "Fleischesser" ist die Auswahl immens. Ob luftgeräucherte Stracke, geräucherte Knack- oder Rotwurst, Landschinken oder Schinkenbeißer - an Fleisch und Wurst in sämtlichen Variationen wird es nicht mangeln. Das mittelalterliche Marktlager wird sich am Wochenende rund um den Averdunk-Platz einrichten. Dort kann der Zuschauer das Markttreiben mit Hökerei und Geschrei fast wie im Original erleben. Ein Seifensieder zeigt die Herstellung von Seife, Kinder können sich schminken lassen, während Erwachsene der Wahrsagerin erfahren, wie es um ihre Zukunft bestellt ist.

Das Programm wird unter anderem von Tamino dem Gaukler bestritten, der Samstag und Sonntag über den Markt zieht und verschiedene Rollen - etwa die des Jongleurs - schlüpft. Es wird Lyrik geben und Musik, die vom Trio Thekenspieler kommt. Vor dem Forum lädt eine Bühne zum Verweilen ein. Donnerstag zwischen 15.30 und 19 Uhr gibt es dort akustische Gitarrenmusik vom Dynamischen Duo zu hören, Samstag zwischen 15.30 und 19 Uhr stimmungsvolle Musik von Michael Weirauch and friends, und Sonntag gibt Lutz Potthoff eine Mischung aus Soul, Rock und Pop zum Besten.

Ob die Geschäfte am Sonntag geöffnet haben werden, entscheidet das Verwaltungsgericht Düsseldorf in den kommenden Tagen, nachdem Verdi gegen die verkaufsoffenen Sonntage Klage eingereicht hatte (wir berichteten gestern).

Info Der Markt öffnet an allen Tagen um 11 Uhr, bis einschließlich Samstag hat er bis 20 Uhr geöffnet, Sonntag bis 19 Uhr.

(RP)
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