Duisburg Vorfreude auf die neue Bibliothek

Duisburg · 20 von 70 Mitarbeitern der Zentralbibliothek sind bereits in das neue Stadtfenster umgezogen. Bibliotheksdirektor Dr. Jan-Pieter Barbian rechnet mit steigenden Besucherzahlen. Die Onleihe-Angebote werden zunehmend genutzt.

 Abschied vom alten Büro: Dr. Jan-Pieter Barbian bezieht im Stadtfenster ein kleineres Domizil als dieses, dafür ist das neue Büro weitaus heller und freundlicher.

Abschied vom alten Büro: Dr. Jan-Pieter Barbian bezieht im Stadtfenster ein kleineres Domizil als dieses, dafür ist das neue Büro weitaus heller und freundlicher.

Foto: Christoph Reichwein

Der Betrieb in der "alten" Zentralbibliothek an der Düsseldorfer Straße läuft zwar noch bis zum 7. Februar ganz regulär, doch sind schon in diesen Tagen 20 der 70 Mitarbeiter in ihre neuen Räume im Stadtfenster an der Steinschen Gasse umgezogen. Unter ihnen auch Bibliotheksdirektor Dr. Jan-Pieter Barbian. Viele Kartons sind noch nicht ausgepackt, dennoch zeigten sich gestern alle Mitarbeiter über ihre neuen, viel helleren Räumlichkeiten höchst erfreut.

Dabei sei er anfangs etwas skeptisch gewesen, sagte Barbian gestern. Immerhin arbeitete er 16 Jahre lang in seinem angestammten Büro, in dem er sich wohl gefühlt habe. Sein neues Büro im Stadtfenster ist zwar etwas kleiner als sein altes, wirkt aber viel freundlicher und einladender. Die meisten Bücher sind mittlerweile in den Schränken eingeräumt, die Barbian aus seinem alten Büro mitnehmen konnte. Wenn Barbian aus dem Fenster schaut, blickt er zum einen auf die Königstraße und die Königsgalerie, zum anderen auf das Rathaus und die Salvatorkirche.

Alle Verwaltungsmitarbeiter der Zentralbibliothek werden künftig auf ein und der derselben Etage arbeiten. Das ist viel angenehmer und praktischer im Vergleich zur alten Bibliothek, wo die Verwaltung in der vierten und fünften Etage untergebracht war. Nach und nach werden auch die anderen 50 Mitarbeiter der Zentralbibliothek in ihre neuen Büros umziehen. Besonders am 5. und 6. Februar, kurz vor dem Ende der alten Zentralbibliothek, wird es noch eine heiße Umzugsphase für die Verwaltungsmitarbeiter geben.

Am Montag, 9. Februar, startet dann der mehrwöchige Transport der Medien vom alten Standort zum neuen an der Steinschen Gasse. Die Zentralbibliothek verfügt über einen Bestand von rund 300 000 Büchern plus 20 000 audiovisuellen Medien. Ganz so viel werden aber nicht von einem Ort zum anderen gebracht werden müssen: Die Aufforderung "Leihen Sie uns leer" werde von vielen Bibliotheksnutzern befolgt. Wer jetzt Bücher ausleiht, braucht sie erst am 18. Juli wieder abzugeben. Bis zum 7. Februar werden nach und nach auch die Leihfristen für CD-ROMs und DVDs entsprechend verlängert.

Beim Rückblick auf das vergangene Bibliotheksjahr fällt die ständig zunehmende Nutzung der Onleihe-Angebote auf. Im vergangenen Jahr wurden in diesem Bereich 78 034 Ausleihen registriert. Im Jahr davor waren es 56 465 und im Jahr 2012 waren es 33 825. Die meisten Ausleihen findet man im Bereich der Belletristik (37 099 Ausleihen), gefolgt von den Sachmedien (26 775 Ausleihen). Es zeigt sich aber immer mehr, dass auch Jugendliche gerne zu eBooks, eMagazinen, eMusic oder eVideo greifen. In der Jugendbibliothek wurde das Onleihe-Angebot 10 203 mal genutzt.

Im Bereich der Onleihe kann die Duisburger Stadtbibliothek auch deshalb einen guten Service bieten, weil sie mit anderen Bibliotheken in einem Lizenzverbund zusammenarbeitet und beispielsweise über die Einkaufszentrale für Bibliotheken in Reutlingen (EKZ) entsprechend günstige Konditionen bekommt. Die Stadt Duisburg ist übrigens Mitgesellschafter der EKZ. Mit einem normalen Bibliotheksausweis hat man per Onleihe außerdem Zugriff auf mehr als 3000 Zeitungen und Zeitschriften aus 95 Ländern und 54 Sprachen.

Auf einem normalen Bildschirm werden die Seiten gestochen scharf wiedergegeben. Bei Tageszeitungen kann man über die Onleihe auch bis zu drei Monate zurückliegende Artikel noch lesen.

Bibliotheksdirektor Dr. Jan-Pieter Barbian rechnet damit, dass diese Zahlen nach der Neueröffnung der Zentralbibliothek im Stadtfenster noch ansteigen werden. Gerade in den vergangenen Monaten habe man spüren können, dass die Duisburger an ihrer Stadtbibliothek "hängen". Als in Essen und Moers Stadtbibliotheken neu eröffnet wurden, habe es einen Anstieg der Besucherzahlen gegeben. In Duisburg wird es gewiss nicht anders sein.

(RP)
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