Duisburg Vorsicht beim Rutsch ins Neue Jahr

Duisburg · Hier einige Tipps, damit Böller und Raketen ein sicherer Spaß ohne unerwünschte Folgen bleiben.

Silvester-Feuerkwerk und Böller: Was ist zu beachten?
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Worauf Sie bei Silvester-Böllern achten müssen

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Bunt und laut, meist von klingenden Gläsern, Küsschen und Jubel begleitet: Für viele gehören Knaller und prasselnder Glitzerregen zu einem guten Rutsch ins Neue Jahr dazu. Gestern gingen die ersten Böller und Feuerwerk-Kassetten über die Theken, die Vorräte für die große Nacht werden aufgestockt. Groß und pompös, aber auch klein und laut kann das Sortiment sein. Doch Vorsicht: Nicht jeder hält sich an die Regeln im Spiel.

Silvester-Böller: So können Sie sich schützen
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Silvester-Böller: So können Sie sich schützen

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In den vergangenen Jahren sind illegale Sprengkörper vom Schwarzmarkt zunehmend beliebt geworden. Und auch im Netz wimmelt es von Anleitungen für explosiven Bastelspaß. Die Böller "Marke Eigenbau" können aber verheerende Schäden anrichten: "Manche Verletzungen sind von Gliedmaßenverlust begleitet", berichtet Norbert Spitzner, Oberarzt der Klinik für Handchirurgie und plastische Chirurgie an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) Duisburg. Jedes Jahr kämen zirka fünf bis zehn Verunglückte mit Brandverletzungen durch Pyrotechnik in die BGU. Vielen sei nicht klar, wie gefährlich Feuerwerkskörper werden können, berichtet Spitzner. Nicht immer liegt die Schuld bei den Verletzten selbst - manchmal war jemand zur falschen Zeit am falschen Ort. "Manche bekommen was ab, wenn jemand anders den Böller in die Menge schmeißt oder falsch zündet." Deshalb solle man beim Zünden von Feuerwerkskörpern die Umstehenden genau im Blick haben.

Auch die Polizei ermahnt zu einem bedachten Umgang mit pyrotechnischen Mitteln. "Werfen Sie Feuerwerkskörper nicht blindlings und geben Sie diese auf keinen Fall in Kinderhände! Auch dann nicht, wenn der Erziehungsberechtigte unmittelbar daneben steht", heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Und auf keinen Fall sollten Blindgänger wiederholt gezündet werden. Spitzner stimmt zu: "Silvester ist eigentlich nicht der große Problem-Abend. Gefährlich sind meist die Tage danach", erklärt der Arzt. Viele würden in den folgenden Tagen noch ihr Glück mit liegengebliebenen Blindgängern versuchen, und genau dabei gehe meist was schief.

Neben einem allgemeinen Verbot von Feuerwerkzündungen in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen gilt auch der Einsatz von Gas- und Schreckschusswaffen als rechtlich eingeschränkt. Signalmunition darf überhaupt nicht abgeschossen werden. Auch außerhalb des eigenen Geländes darf damit nicht geschossen werden, es drohen Bußgelder bis zu 10.000 Euro.

Für Vierbeiner kann der laute Spaß an Silvester besonders stressig werden. Viele Hunde und andere Haustiere reagieren verängstigt auf das laute Knallen. Manche nehmen dann auch Reißaus. Deshalb empfehlen Tierschützer, Fenster, Türen und Rollos zu schließen und Hunde beim Spaziergang schon vor dem Silvesterabend anzuleinen. Denn bereits tagsüber könnten in diesen Tagen die ersten Böller "getestet" werden. Auf keinen Fall dürfe man die Ohren der Tiere verdecken oder gar verstopfen - das sorge bei den Tieren nur für mehr Stress und Angst, wissen Tierschützer und Tierbesitzer.

(zuew)
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