Unsere Woche Wahlwerbung gut verpackt

Duisburg · Unübersehbar sind die großen und kleinen Plakate, mit denen die Parteien derzeit um die Stimmen am 14. Mai werben. Hinzu kommen an allen Ecken und Enden öffentliche Sprechstunden und Infostände, die den Bürgern die Möglichkeit geben sollen, die Landtags-Kandidaten persönlich kennenzulernen. Doch offenbar reicht das nicht aus. Das Presseamt der Stadt verschickt nun schon zum wiederholten Male Einladungen zu Terminen von SPD-Bewerbern, die sich in der Stadt erfolgreich umgesetzte Projekte anschauen, die sie selbst mit ihren Beschlüssen auf den Weg gebracht haben. Das Amt wäre gut beraten, zumindest den Anschein der Überparteilichkeit zu erwecken und sich nicht so offensichtlich vor den SPD-Karren spannen zu lassen. Immerhin werden die Mitarbeiter von unseren Steuergeldern bezahlt. Und selbst im roten Duisburg macht nicht jeder bei den Sozialdemokraten sein Kreuzchen.

Ein ganz anderes Thema: Die Wirtschaftsbetriebe haben damit begonnen, die nächste Welle der korrigierten Gebührenbescheide für die Müllabfuhr in die Post zu geben. Nach den Protesten am Jahresanfang haben sie das Schreiben überarbeitet. Auf einem farblich abgesetzten Blatt steht nun, wie hoch die Rückzahlung ausfällt. Doch vorher kämpft sich der Empfänger erneut durch einen Zahlendschungel, bei dem er nicht weiß, was das Ganze soll. Das mag juristisch korrekt und notwendig sein. Aber kundenfreundlich ist das noch immer nicht. Warum gibt es nicht auf der allerersten Seite einen leicht verständlichen Text, dem zu entnehmen ist, aus welchem Grund es die Rückzahlung gibt und wie hoch sie ausfällt? Mehr wollen doch die meisten Verbraucher eh nicht wissen. Und für die Juristen und Detailinteressierte könnten dann ja diedetaillierten Abrechnungen mit Zahlenkolonnen und in Verwaltungsdeutsch hinten angehängt werden, so dass sie jeder rechtlichen Prüfung standhalten.

hildegard.chudobba@rheinische-post.de

(RP)
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