Duisburg "Wahnsinn"-Musical im TaM: Viel Arbeit in der Black-Box

Duisburg · Larissa Sauer war gestern gerade mit dem "Biene Maja"-Kostüm beschäftigt. Die junge Schneiderin hat wie ihre Kolleginnen und Kollegen in der theatereigenen Schneiderei noch jede Menge zu tun. Am Mittwoch, 21. Februar, startet das Schlager-Musical "Wahnsinn!" im Theater am Marientor mit den "Previews". Am Sonntag, 25. Februar, findet dann die offizielle "Weltpremiere" des Musicals statt, bei dem sich alles um die großen Hits von Wolfgang Petry dreht. Bis zum 29. April gibt es fast täglich "Wahnsinn"-Vorstellungen. Der größte Teil der Arbeit liegt hinter dem zehnköpfigen Schneiderei-Team. Die meisten Kostüme sind im Vorfeld in einem Atelier in Solingen gefertigt worden, jetzt geht es so kurz vor dem Tour-Start mehr um den kostümmäßigen Feinschliff. Das Outfit muss schon perfekt sitzen, immerhin müssen 18 Musical-Darsteller - einschließlich der vier Reserve-Akteure - für ihre Rollen komplett ausgestattet werden.

 In der TaM-Schneiderei waren gestern Isabelle Warczak und Jürgen Weynand mit den Feinarbeiten an den Kostümen beschäftigt.

In der TaM-Schneiderei waren gestern Isabelle Warczak und Jürgen Weynand mit den Feinarbeiten an den Kostümen beschäftigt.

Foto: a. probst

"Das sieht alles so leicht für die Besucher aus, ist aber mit einem Riesenaufwand verbunden", erläutert Regie-Assistent Christian Stadlhofer. Das wird im "Black-Box" -Bereich neben der Bühne mehr als deutlich. Hier ist das Reich von Kostüm- und Bühnenbildnerin Heike Meixner, die sich im Vorfeld Gedanken über die zu den Rollen passenden Kleidungsstücke gemacht und diese auch entworfen hat. Für jede Rolle wird ein ganzes Outfit-Sortiment - einschließlich der Petry-typischen Holzfäller-Hemden - bereitgehalten. Dabei ist alles akribisch sortiert, für jeden Darsteller wird so in Sekundenschnelle das gerade benötigte Kleidungsstück aufgefunden. Dazu dient eine kleine neben der Bühne installierte Garderobe, wo auch Schuhe und sonstige Accessoires griffbereit bereitstehen.

"Manches haben wir auch dazu gekauft, dann gehen wir in die entsprechenden Geschäfte und schauen, ob etwas Passendes dabei ist", erläuterte Heike Meixner, die unter anderem auch schon an der Volksbühne Berlin und dem Wiener Burgtheater gearbeitet hat. Während der Vorstellung ist Schnelligkeit beim Umkleiden unerlässlich. Eine wichtige Funktion haben dabei die "Dresser". Diese fleißigen Helfer hinter der Bühne sorgen dafür, dass die Darsteller punktgenau und jeweils der Rolle entsprechend gekleidet sind. Eugen Dittrich erfüllt diese Aufgabe mit Leidenschaft. Der 78-Jährige hat nach dem Renteneintritt Theaterwissenschaften studiert. "Das macht mir einfach großen Spaß", so der frühere Ingenieur, der froh ist, nun "Theaterluft schnuppern" zu können. Dittrich war schon mit dem Erfolgsmusical "Amadeus" auf Tour und nach dem Duisburger Engagement für Theaterliebhaber weiter zu den Bad Hersfelder - Festspielen.

Eugen Dittrich weiß immer genau, was bereitzuliegen hat: "Wir bekommen genaue Listen, die arbeiten wir exakt ab." Ganz heikel sind die "Quick-Changes". Heike Meixner: "Da muss die Kleidung blitzschnell direkt neben der Bühne gewechselt werden, bei einer Szene haben wir nur neun Sekunden Zeit." Auch für Eugen Dittrich eine ambitionierte Aufgabe.

(RP)
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