Vier Tote in Duisburg B288: War der Unglücksfahrer bewusstlos?

Duisburg · Der schwere Unfall auf der B288, bei dem vier Menschen ums Leben gekommen sind, ist möglicherweise dadurch verursacht worden, dass der 47-Jährige vorher am Steuer zusammengebrochen ist.

Duisburg: Vier Tote bei Unfall auf der B 288
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Vier Tote bei Unfall auf der B 288

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Der schwere Unfall auf der B 288 in Höhe der Anschlussstelle Huckingen, bei dem am Muttertag vier Menschen ums Lebens gekommen sind, beschäftigt nach wie vor die Bürger im Duisburger Süden und die anderen, die oft über die Autobahn ähnliche Bundesstraße fahren. Gestern teilte die Polizei mit, dass der Unglücksfahrer mit 90 bis 120 Stundenkilometern dort unterwegs gewesen ist. Damit räumt sie Vermutungen aus dem Weg, dass der Wagen sehr viel schnell gewesen sein könnte, weil die aufgefundene Tachoscheibe aus dem Mercedes auf 190 stehen geblieben war. Schon am Tag nach der Unfall gab es begründete Zweifel daran, dass er tatsächlich mit diesem Tempo gefahren war. Aber auch 90 oder 120 Stundenkilometer waren an dieser Stelle, an der aufgrund der Baustelle derzeit Tempo 50 gilt, noch viel zu schnell.

Doch höchst wahrscheinlich ist der Mann, der 47 Jahre alt wurde, nicht bewusst mit diesem Tempo dort unterwegs gewesen. Die Polizei geht derzeit entsprechenden Hinweisen nach. Es deutet einiges darauf hin, dass der Mann aus dem Duisburger Süden aufgrund einer plötzlichen Gesundheitsbeeinträchtigung - wie zum Beispiel ein Herzinfarkt - am Steuer das Bewusstsein verloren hat, danach aufs Gaspedal trat und das Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Sein Mercedes hatte zunächst einen Wagen gestreift, der in gleiche Richtung unterwegs war, und war danach in den Gegenverkehr geschleudert. Dort war er frontal mit dem Kleinwagen eines älteren Paares aus Essen zusammengestoßen. Der 87-jährige Fahrer und seine 86-jährige Begleiterin starben in dem Wrack.

Auch den Unglücksfahrer hatten Polizei und Feuerwehr nur noch tot bergen können. Sein 16-jähriger Sohn, der auf dem Beifahrersitz gesessen hatte, war zwar lebend in die Düsseldorfer Unfallklinik gebracht worden, dort aber wenig später an seinen schwersten Verletzungen gestorben. Nur seine 15-jährige Schwester, die auf der Rückbank saß, hat überlebte. Sie liegt nach wie vor mit schweren Verletzungen, darunter zahlreiche Brüche, im Krankenhaus. Dort wird auch versucht, ihr über die schlimmen Eindrücke, die bei dem Unfall auf sie eingeprallt sind, und über den Tod ihres Vaters und ihres Bruders hinweg zu helfen. Die drei waren nach einem Muttertagsbesuch in Essen auf dem Heimweg.

Der getötete Fahrer hinterlässt eine Ehefrau und einen weiteren Sohn, die beide bei dem Unfall nicht im Auto saßen.

(RP)
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