Rocker-Prozess in Duisburg War V-Mann Mittäter?

Duisburg · Im Prozess gegen den Präsidenten und den Vize-Chef des Rockerclubs Satudarah, der heute in Duisburg beginnt, soll die Rolle eines V-Manns der Ermittlungsbehörden eine zentrale Bedeutung haben. Ulrich Rimmel, der Verteidiger des Vize-Präsidenten, erklärte auf Anfrage, in den Ermittlungsakten gebe es Anhaltspunkte dafür, dass es sich bei einem Hauptbelastungszeugen um einen Informanten der Polizei handele.

Rocker in NRW: Die Chronik der Gewalt
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Foto: dpa, Fredrik von Erichsen

Den Rockern wird der Handel mit Kriegswaffen und Drogen vorgeworfen. Sie sollen außerdem für einen Handgranaten-Anschlag auf das Clubhaus der Rockerbande Hells Angels verantwortlich sein. Der Informant wurde unterdessen in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Rimmel kündigte an, den V-Mann persönlich zu vernehmen. Um die Glaubwürdigkeit des Hauptbelastungszeugen beurteilen zu können, müsse geklärt werden, ob er Geld von den Ermittlungsbehörden bekommen habe, sagte der Verteidiger.

Das Gericht hat für den Prozess vier Verhandlungstage angesetzt. Die beiden Angeklagten müssen mit einer Strafe von bis zu 15 Jahren Haft rechnen. Das Gericht wird von einem großen Polizeiaufgebot geschützt. Die Stadt Duisburg hatte den Rockern am Mittwoch verboten, in ihren Kutten zu erscheinen.

(RP)
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