Duisburg Was noch geht in Homberg

Duisburg · Die Kasse ist leer, die Überschuldung rekordverdächtig, der Regierungpräsident legt die Daumenschrauben an. Das bekommen auch die Stadtbezirke zu spüren. Was in diesem Jahr überhaupt noch bezahlt werden kann, haben Vertreter der Stadtspitze beim Haushaltstag in Homberg erläutert.

Homberg Stadtdirektor Dr. Peter Greulich brachte es gleich auf den Punkt: "Wir müssen in den kommenden Jahren mächtig sparen. Das wird sehr weh tun", sagte er zu Beginn des Haushaltstages in der Erich-Kästner-Gesamtschule.

Seit dem Termin vor gut einem Jahr, damals noch im KFZ an der Augustastraße, hat sich viel verändert: Die Stadt ist von der Wirtschaftskrise überrollt worden, die Gewerbesteuer ist dramatisch eingebrochen. Der Bestand an Kassenkrediten beläuft sich mittlerweile auf 1,6 Milliarden Euro, im Haushaltsplanentwurf für 2010 steht ein Defizit von gut 250 Millionen Euro. Die Kommunalaufsicht zwingt die Stadt zu rigiden Sparmaßnahmen – alle gelistet im Haushaltssicherungskonzept, das Oberbürgermeister Adolf Sauerland am 25. Januar in den Rat eingebracht hat. Der Handlungsspielraum der Stadt wird immer enger – das wird auch in den bezirklichen Haushaltsansätzen deutlich. Was in diesem Jahr überhaupt noch geleistet werden kann, haben Vertreter der Stadtspitze am Montagabend erläutert:

Schulen

Erich-Kästner-Gesamtschule: 30 000 Euro für Brandschutzmaßnahmen am alten Gebäude an der Feldstraße in Alt-Homberg

Grundschule Am Lutherpark: Das Immobilienmanagement Duisburg (IMD) plant eine energetische Sanierung, danach soll in die Einrichtung der Schule investiert werden. Geschätzte Kosten dafür: 20 000 Euro. Gefördert werden soll die Maßnahme mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II.

Franz-Haniel-Gymnasium: Einrichtung einer Mensa und einer Küche. Bezahlt werden sollen die Kosten von rund 50 000 Euro auch mit Mittel aus dem "1000-Schulen-Programm" des Landes NRW

Kindertagesstätten

Kita In den Haesen: 850 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II für die energetische Sanierung von Dach, Fenster, Fassade und Heizung. 850 000 Euro sollen in den Erweiterungsneubau für die Betreuung der unter Dreijährigen fließen. Die Bezirksregierung muss aber noch zustimmen.

Kita Am Hochheider Busch: 160 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II für die energetische Sanierung von Fenstern und Fassade

Kultur und Freizeit

Kultur- und Freizeitzentrum, Augustastraße: 490 000 Euro für die Sanierung von Dach und Fassade

ehemaliger Wasserspielplatz an der Kronenstraße in Homberg: 40 000 Euro für die Umwandlung in eine Rollhockeyfläche

Infrastruktur Bau eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Moerser- / Duisburger Straße in Homberg (697 000 Euro)

Grünanlage am Essenberger See: Fertigstellung der barrierefreien Umgestaltung. Die Gesamtkosten von 61 000 Euro werden finanziert mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II.

Alter Friedhof Homberg: 43 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II für die barrierefreie Umgestaltung

Sport

Kombibad: 10 000 Euro für eine Teilerneuerung der Lüftungsanlage und sonstige Baumaßnahmen

Homberger Turnverein: 26 100 Euro, der Großteil ist für den Bau eines Blockheizkraftwerks und die Sanierung der Wasseraufbereitungsanlage bestimmt.

VfB Homberg: 27 000 Euro für die Modernisierung der Heizungsanlage, 4800 Euro für eine Umzäunung des Kunstrasenplatzes

Germania Homberg: 10 850 Euro für zwei neue Ruderboote und zwei Ruderergometer

Breitensport-Reha und Behindertensportgemeinschaft: 27 000 Euro für eine Behindertentoilette

Kanalbauarbeiten

acht Einzelmaßnahmen im Bezirk; die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp drei Millionen Euro.

(RP)
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