Duisburg Weltkulturerbe zu Gast im Rheinpark

Duisburg · Kulturverein plant für Anfang Juni zweiwöchige China-Schau im Hochfelder Rheinpark mit aktueller und historischer Kunst. Zuvor startet ein Kunstzug mit blauen Containern auf vier Waggons.

 Die Grafik zeigt den Verlauf der neuen Seidenstraße von Deutschland via Griechenland und die Türkei durch den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Kasachstan bis nach China. Die Etablierung der Wirtschaftsstraße soll von kulturellen Aktivitäten begleitet werden.

Die Grafik zeigt den Verlauf der neuen Seidenstraße von Deutschland via Griechenland und die Türkei durch den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Kasachstan bis nach China. Die Etablierung der Wirtschaftsstraße soll von kulturellen Aktivitäten begleitet werden.

Foto: Stadt Duisburg

Zwei Wochen lang wird in diesem Sommer der Hochfelder Rheinpark im Zeichen chinesischer Kunst stehen. Ab Juni sollen zeitgenössische Künstler von internationalem Rang dort ihre Werke ausstellen. Und es wird - nach Angaben der Veranstalter - erstmals in Deutschland Repliken der historischen Wandbilder der Mogao-Grotten in Dunhuang zu sehen geben, die seit 1987 zum Weltkulturerbe zählen.

Acht große Leichtmetallhallen und drei kleinere Zelte sind am Hochfelder Rheinufer geplant. Und nicht nur Kunst soll sie füllen. Auch chinesische und deutsche Unternehmen werden sich präsentieren können, unter anderem der chinesische Autobauer Suda. Der wiederum ist Hauptsponsor des Deutsch-Chinesischen Vereins für Kulturaustausch mit Sitz in Düsseldorf, der hinter der Kunstschau steht - und noch mehr plant.

Denn schon Ende März soll ein Kunstzug mit blauen Containern auf vier Waggons ab Duisburg auf die Reise in den fernen Osten gehen. Haltepunkte sind in Usbekistan, Kasachstan und Zentralchina vorgesehen. Mit dabei sind Künstler aus Anrainerstaaten der Seidenstraße und von der Düsseldorfer Kunstakademie, die ihre Werke an den Haltepunkten präsentieren werden.

Die Idee hinter dem "Blue Container"-Projekt: Der 1. Vorsitzende des Deutsch-Chinesischen Vereins, Jian Guo, will die Bemühungen der chinesischen Staatsführung, die historische Seidenstraße als Wirtschaftsstraße wieder zu aktivieren, mit kulturellen Aktivitäten begleiten. Seine Philosophie: "Nur wenn Menschen unterschiedlicher Kultur sich kennenlernen und zusammenfinden, kann man auch gute Geschäfte machen." Der Hintergrund: Seit geraumer Zeit verkehren auf der "neuen Seidenstraße" wöchentlich 20 bis 30 Containerzüge zwischen Duisburg und China. Dieser Verkehrsverbindung galt auch der Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping auf dem Rheinhauser Logport-Gelände im Jahr 2014.

Für die Präsentation von Kunst und Wirtschaft im Rheinpark erwarten die Veranstalter eine fünfstellige Besucherzahl.

Kuratiert wird die Ausstellung moderner chinesischer Kunst von Yang Shu: "Wir sind stolz darauf, Künstler präsentieren zu können, die von internationalem Rang sind und bereits in Paris oder New York gezeigt wurden."

Neben den Repliken der Jahrhunderte alten Mönchskunst aus den Grotten werden in einem weiteren Pavillon 100 historische und aktuelle Tuschemalereien ausgestellt.

Was noch fehlt für die China-Schau, ist die amtliche Genehmigung. Die notwendigen Gespräche mit der Stadt laufen.

(RP)
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