Duisburg Weniger arbeitslose Jugendliche

Duisburg · Agentur für Arbeit und Jobcenter Duisburg freuen sich über eine positive Entwicklung bei der Jugendarbeitslosigkeit. Innerhalb von drei Jahren ist sie um 12,1 Prozent zurückgegangen.

Duisburg: Weniger arbeitslose Jugendliche
Foto: Reichwein

Die Zahl der Arbeitslosen in Duisburg ist seit Jahren konstant hoch. 32 733 Menschen waren im Juni arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 13,2 Prozent, genau wie im Juni des vergangenen Jahres. Es tut sich also wenig in unserer Stadt, im Gegensatz zu der Entwicklung auf Bundesebene. Hier sinkt die Zahl der Arbeitslosen stetig. Zum Vergleich: Im Juni lag die Quote bei 6,2 Prozent. Aber eine positive Nachricht gibt es vom Duisburger Arbeitsmarkt: Innerhalb von drei Jahren ist die Jugendarbeitslosigkeit um 12,1 Prozent zurückgegangen.

"Gab es im Mai 2010 noch 2838 Jugendliche ohne Arbeit in Duisburg, sind es jetzt noch 2561. Das ist eine sehr gute Entwicklung", sagt Ulrich Käser, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Duisburg. Ihn freut vor allem, dass die Zahlen nicht nur im Versicherungsbereich (SGB III), sondern auch in der Grundsicherung (SGB II) sinken. Laut Käser liegt das Verhältnis hier bei einem Viertel zu drei Vierteln.

Gründe für diese erfreuliche Entwicklung gibt es viele. "Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel investiert in diesem Bereich", sagt Käser. "Und zwar nicht nur, um den aktuellen Bestand an jugendlichen Arbeitslosen abzuarbeiten, sondern auch, um der Langzeitarbeitslosigkeit den Nachschub abzuschneiden. Da gab es eine ganze Reihe von Maßnahmen - in der Agentur für Arbeit, im Jobcenter, aber auch mit unseren Partnern bei der Stadt und den Kammern. Zusammen haben sie gegriffen."

Als Beispiel nennt er die neu geschaffene Jugendberufsagentur in seinem Hause. Jobcenter, Jugendamt, Agentur für Arbeit und Streetworker arbeiten hier seit Anfang Mai Tür an Tür (RP berichtete). "Das sind kurze Wege für die Jugendlichen, ihnen wird unmittelbar geholfen. Das war ja immer die große Gefahr: dass sie auf dem Weg zwischen den einzelnen Institutionen auf der Strecke bleiben", sagt Käser. Dieses Risiko wird durch die Jugendberufsagentur minimiert. Die Beratungszahlen der Jugendberufsagentur wachsen von Woche zu Woche, schließlich gibt es ein erwartetes Beratungspotenzial von rund 1000 Beratungen im Jahr. "Wir sind positiv überrascht, wie gut sie angenommen wird", sagt Käser. Dies zeige: "Das war die richtige strategische Entscheidung. Die Jugendberufsagentur scheint ein Erfolgsmodell zu werden, wenn man das zu einem so frühen Zeitpunkt schon sagen will." Eine weitere Erklärung für den Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit in Duisburg ist laut Käser die "deutlich verbesserte Berufsorientierung". Als leuchtendes Beispiel nennt er das Projekt "Kein Abschluss ohne Anschluss", das seit rund zweieinhalb Jahren läuft. Von 51 Schulen in Duisburg nehmen mittlerweile 36 daran teil. Das sind mehr als 3100 Schüler.

"Ab der Jahrgangsstufe acht gehen sie im Rahmen von so genannten Berufsfelderkundungen in die Unternehmen und bekommen so schon früh Kontakt zur Arbeitswelt", sagt Käser. Und das sei ganz wichtig: dass sich die Jugendlichen so früh wie möglich selbst ein Bild vor Ort machen. "Wir erleben ja häufig, dass es da abenteuerliche Vorstellungen von einem Berufsfeld gibt. Das wollen wir damit vermeiden." Käser ist überzeugt, dass mit Hilfe dieses Projekts "der Übergang von der Schule in den Beruf deutlich besser gelingt und sich die Berufswahlentscheidung schon zu einem frühen Zeitpunkt anbahnt. Dadurch bekommen wir dann sicherlich auch stabile Ausbildungsverhältnisse."

Die Jugendarbeitslosigkeit konnte aber auch sinken, weil "wir für Jugendliche besonders viele arbeitsmarktpolitische Maßnahmen anbieten", sagt Käser. Besonders das Jobcenter habe viel investiert in junge Menschen. "Das geht von Arbeitsgelegenheiten für Jugendliche mit einem engen Betreuungsschlüssel bis hin zu spezialisierten Vermittlungs- und Beschäftigungstrainings. Da sind wir auf dem richtigen Weg."

(RP)
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