Duisburg Wenn das Laub den Garten verdunkelt

Duisburg · Die Wirtschaftsbetriebe sehen keinen Grund einzuschreiten, wenn die Bäume gesund sind.

 Werner Jaroschek in seinem Garten. Die Bäume im Hintergrund sind für ihn im Laufe der Jahre zu einem echten Problem geworden.

Werner Jaroschek in seinem Garten. Die Bäume im Hintergrund sind für ihn im Laufe der Jahre zu einem echten Problem geworden.

Foto: Christoph ReichWEIN

Werner Jaroschek hat sich mit einem speziellen Problem an den Bürgermonitor der Rheinischen Post gewandt, das es in dieser Form vermutlich auch anderswo in unserem Stadtgebiet an vielen Stellen gibt: Er ärgert sich über die groß gewordenen Bäume an seinem Grundstück, die Licht nehmen und Dreck bringen. Die Familie hat vor mehr als 40 Jahren ein Haus am Lerchenweg in Bergheim gekauft. "Wir hatten damals die Möglichkeit, zwischen einem Haus mit Ost-West-und einem Haus mit Nord-Südlage zu wählen", berichtet er. Jaroscheks entschieden sich für die Nord-Süd-Lage und damit für Sonne und Licht am Tag. Was die Familie damals vermutlich nicht ahnte, dass sich an dieser schönen Lage schon bald etwas ändern könnte. Denn hinter ihrem Haus wurde ein Sportplatz gebaut. "Unmittelbar hinter unseren Gärtchen und dem Sportplatz pflanzte die Stadt Bäume an", so Jaroschek. Die stehen so dicht und sind mittlerweile so in die Höhe geschossen, "dass sie unsere Gärtchen fast 100prozentig beschatten und im Sommer so viel Schatten werfen, dass wir oft auch tagsüber im Wohnzimmer Licht einschalten müssen". Schon mehrfach hat sich der Bergheimer an die Stadt und an das Grünflächenamt gewandt. Damit wieder mehr Licht und Sonne aufs Grundstück fallen, wollte er, dass die Bäume zumindest ausgelichtet werden. "Ein einziges Mal hatte vor mehreren Jahren ein Vertreter der Stadt die Lage besichtigt, zugesagt, man würde etwas auslichten. Er hatte auch erklärt, nie mehr würde man Bäume so dicht an Wohnhäuser anbauen. Aber geschehen ist bisher nichts." Während andere angesichts der nun wieder länger werdenden Tage frohlocken, könnte er ein Lied anstimmen; "Nun, kommen die dunklen Tage, Sonne Ade."

 Werner Jaroschek in seinem Garten. Die Bäume im Hintergrund sind für ihn im Laufe der Jahre zu einem echten Problem geworden.

Werner Jaroschek in seinem Garten. Die Bäume im Hintergrund sind für ihn im Laufe der Jahre zu einem echten Problem geworden.

Foto: Christoph ReichWEIN

Für die Bäume an seiner Grundstücksgrenze sind die Duisburger Wirtschaftsbetriebe zuständig, die das Problem von Werner Jaroschek kennen. "Die Bäume dort werden regelmäßig kontrolliert", so WBD-Pressesprecherin Silke Kersken. Dabei liegt der Fokus auf der Sicherheit.

Die Bäume seien absolut gesund. "Darum gibt es aus unserer Sicht auch keinen Grund, warum sie gefällt werden sollten", sagt sie. Immer mal wieder würden sie zudem "ausgelichtet", schon allein aus dem Grund, um zu verhindern, dass morsche Zweige herunterfallen könnten. Kersken beobachtet zunehmend, dass sich Bürger über (üppiges) Grün im öffentlichen Raum beschweren. Doch auf der anderen Seite gäbe es genau so viele, die es unter allen Umständen schützen wollen.

(hch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort