Duisburg Wenn Job und Familie vereinbar sind

Duisburg · Eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf dient Arbeitgebern, Arbeitnehmern und der Stadt. Familienfreundliche Unternehmen können daher an einem Wettbewerb teilnehmen.

 Durften sich 2014 zum ersten Mal über die Auszeichnung als Familienfreundliches Unternehmen freuen:

Durften sich 2014 zum ersten Mal über die Auszeichnung als Familienfreundliches Unternehmen freuen:

Foto: Christoph Reichwein

"Duisburg sagt Ja zu Familie." Mit diesem Motto wirbt das Bündnis für Familie für seinen Wettbewerb, der in diesem Jahr bereits zum dritten Mal ausgelobt wird. Wer sein Unternehmen in diesem Motto wiedererkennt, kann sich bis zum 15. September dieses Jahres bewerben, um Duisburgs familienfreundlichstes Unternehmen zu werden.

Das Bündnis für Familie wurde vor zwei Jahren von Oberbürgermeister Sören Link und Vertretern der heimischen Wirtschaft geschlossen. Dem Bündnis gehören neben Stadt, Unternehmerverband, IHK und DGB auch die Arbeitsagentur, das Jobcenter, die Wirtschaftsjunioren und die Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege an.

Ziel dieses Wettbewerbs sei, die Unternehmen zum einen für Familienfreundlichkeit zu sensibilisieren und durch die Teilnehmer eine Plattform für gute Ideen zu schaffen. "Zum anderen wollten wir etwas für den Standort Duisburg machen, denn Ziel ist auch, den Standort nach vorne zu bringen und der Faktor Familie macht einen Standort interessant", erklärt Matthias Heidmeier, Geschäftsführer Kommunikation beim Unternehmerverband und Jury-Mitglied. "Unternehmen profitieren, wenn sie ihre familienfreundlichen Leistungen präsentieren", sagt er. Betriebe, die ihre Mitarbeiter unterstützten, Familie und Beruf in Einklang zu bringen, fänden beispielsweise schneller den notwendigen Fachkräftenachwuchs. Darum würden von Familienfreundlichkeit beide Seiten etwas haben: Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Das können auch die Sieger des Vorjahres bestätigen: Die Franz Haniel & Cie GmbH sowie die Targobank. Sonja Glock, Pressesprecherin des Targobank, sagt: "Wir möchten natürlich gute Leute finden und ans Unternehmen binden, da ist Familienfreundlichkeit wichtig." So bietet das Unternehmen neben Kinderbetreuung auch Beratung für die Pflege von Angehörigen, Familienfeste, Heimarbeitsplätze und vieles mehr, was die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöht. Glock: "Der Wettbewerb ist gut für die Mitarbeiter, damit sie sehen, was wir anbieten, aber auch, um nach außen zu zeigen, was für ein attraktiver Arbeitgeber wir sind." Martina Tinnefeld von Haniel sieht das ähnlich: "Der Preis hat nach innen und außen Wirkung gehabt", sagt sie. Und fügt hinzu: "Das Gehalt und monetäre Dinge sind gut und schön, aber Vereinbarkeit von Beruf und Familie werden immer wichtiger." Haniel unterstütze die Angestellten daher nicht nur durch finanzielle Förderung, sondern auch mit Sport- und Fitnessprogrammen. Beide Unternehmen überzeugten die Jury im vergangenen Jahr mit ganzheitlichen und lebensnahen Konzepten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Jury-Mitglied Holger Pethke, Leiter des Jugendamtes der Stadt, sagt: "Viele Unternehmen erkennen, wie wichtig Familienfreundlichkeit ist und haben uns mit innovativen Ansätzen überrascht." In Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf gebe es unzählige individuelle Möglichkeiten, auf die Mitarbeiter zuzugehen. Ob Flexibilität bei der Arbeitszeit, Betreuungsmöglichkeiten oder ganz andere Aspekte - die Interpretationen von Familienfreundlichkeit seien vielfältig. Darum ruft das Bündnis auch alle Unternehmen, egal ob groß oder klein, zur Teilnahme auf, die einen Weg gefunden haben, Familienfreundlichkeit als Unternehmenskultur zu etablieren. Die unabhängige Jury, bestehend aus Vertretern des Bündnisses für Familie, berücksichtigt dabei Größe des Unternehmens und Branchenspezifische Aspekte.

Damit die Unternehmen von den Ideen anderer profitieren können, plant die Initiative, auf ihrer Internetseite Praxisbeispiele zu zeigen.

(RP)
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