Duisburg Wieder Großaufgebot in Marxloh

Duisburg · Die Polizei rückte mit neun Streifenwagen aus, die Lage blieb aber ruhig.

Schon wieder hat es in Marxloh einen Zwischenfall gegeben, bei dem der Verdacht nahe liegt, dass sich bestimmte Gruppen herausnehmen wollen, was ihnen gerade in den Kram passt.

Wie die Duisburger Polizei gestern mitteilte, riefen in der Nacht zu gestern gegen zwei Uhr mehrere Bürger an, die angaben, auf der Weseler Straße prügelten sich mehr als 30 Personen. Mit neun Streifenwagen rückte die Polizei aus. Beim Eintreffen stellten die Beamten aber keine Schlägerei und entdeckten auch keine Opfer. Aber sie trafen auf zwei Gruppen, die sich "feindlich gegenüber standen", so die Polizei. Grund waren nach Aussagen der Beteiligten "private Auseinandersetzungen". Die Polizei stellte die Personalien der Beteiligten fest und löste die "Versammlung" auf.

Seit Wochen kommt es in dem Stadtteil immer wieder zu Auseinandersetzungen, so dass sich in der Öffentlichkeit der Eindruck verstärkt hat, Marxloh sei zu einem rechtsfreien Raum geworden. Die Polizei widerspricht dem zwar, istaber zugleich seit zwei Wochen dort massiv präsent. Ähnlich wie in der vorletzten Woche führte sie auch in dieser verstärkt Kontrollen durch. Von Sonntag, 26. Juli, bis Donnerstag, 30. Juli, stellte sie 139 Verwarngelder, davon 48 wegen Verstoßes gegen die Anschnallpflicht aus. Insgesamt erstatteten die Beamten 34 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen und sprachen 13 Platzverweise aus. Einen Randalierer brachten die Beamten zur Ausnüchterung ins Gewahrsam. Die Bereitschaftspolizisten unterstützten die örtlichen Wachen bei mehr als 40 Einsätzen.

Diese Kontrollen wirken möglicherweise auf Verkehrsrowdys abschreckend. Gleichzeitig hat die Polizei aber auch das kriminelle Treiben im Auge, das weniger auf der Straße als in bestimmten Lokalitäten stattfindet. Es heißt, dass in Marxloh derzeit kriminelle Gruppen um die Vorherrschaft im Drogen- und Wettgeschäft sowie im Prostitutionsgeschäft kämpfen.

Daneben fühlen sich immer mehr Bürger dadurch belästigt und verunsichert, dass sie auf der Straße angepöbelt, beschimpft, beleidigt oder gar bedroht und beklaut werden. Die Tatsache, dass in den vergangenen Monaten verstärkt rumänische und bulgarische Bürger in die in Marxloh immer wieder in großer Zahl leerstehenden Wohnungen gezogen sind, hat das Klima zusätzlich angeheizt.

(hch)
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