Duisburg Windpocken: Landesasyl St. Barbara unter Quarantäne

Duisburg · Im Landesasyl St. Barbara in Neumühl ist ein Bewohner an Windpocken erkrankt. Derzeit sind dort 703 Flüchtlinge untergebracht. Das Gesundheitsamt hat die Unterkunft unter Quarantäne gestellt, zunächst bis zum 31. Juli.

"Generell wird für Erkrankte eine Kontaktsperre verhängt. Das Gebäude dürfen sie nicht verlassen", sagt Christian Chmel-Menges, Sprecher der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg. Für alle anderen Bewohner gelte: Ist nicht zu 100 Prozent sicher, dass ein Impfschutz vorliegt, sollten sie das Haus ebenfalls nicht verlassen. Zudem darf bis zum Ende der Quarantäne keiner in eine andere Unterkunft umziehen. Und es dürfen auch keine neuen Flüchtlinge aufgenommen werden.

Für die Bezirksregierung erhöht sich damit der Druck: "Die Einrichtung ist jetzt erst einmal blockiert. Normalerweise leben die Flüchtlinge hier zwei bis vier Wochen, ehe sie einer anderen Kommune zugewiesen werden. Jetzt gibt es bis Ende des Monats keinen Durchlauf", sagt Chmel-Menges. Dies sei gerade vor dem Hintergrund der steigenden Flüchtlingszahlen dramatisch.

"Die ohnehin schon angespannte Situation spitzt sich damit weiter zu", sagt der Sprecher. Vergangene Woche sei NRW-weit ein Höchststand von 5041 neuen Asylbewerbern verzeichnet worden. Gleichzeitig seien derzeit sechs Unterbringungseinrichtungen des Landes wegen des Ausbruchs von Windpocken blockiert: in Duisburg sowie in Neuss, Essen, Olpe, Bad Drieburg und Rüthen (Kreis Soest). Duisburg ist die zurzeit größte betroffene Einrichtung. Insgesamt haben die sechs Unterkünfte eine Kapazität von 3140 Plätzen.

(RP)
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