Rp-Serie 14 Uhr In Duisburg Wo die Bäume in der City rauschen

Duisburg · Ein Spielplatz für Kinder, eine grüne Oase der Ruhe in der Stadt, eine Aufstellfläche für Skulpturen, ein Rückzugsgebiet für Junkies - der Kantpark ist alles gleichzeitig. Unsere Autorin hat sich dort um 14 Uhr mal umgeschaut.

 Viele Bäume, sattes Grün: Der Kantpark als Oase der Ruhe mitten in der Stadt.

Viele Bäume, sattes Grün: Der Kantpark als Oase der Ruhe mitten in der Stadt.

Foto: Charlotte Raskopf

Der Kantpark ist an diesem warmen, aber bewölkten Tag nicht besonders voll, aber dennoch gut besucht. Auf einer Wiese zwischen dem Café Museum, auf dessen Terrasse drei Tische besetzt sind, und dem Lehmbruck Museum sitzen zwei Frauen, vermutlich Mutter und Tochter, mit einem kleinen Kind. Auf ihrer Picknickdecke sind Essen, Trinkflaschen und Spielzeug ausgebreitet. Nicht weit von ihnen entfernt klettert ein Junge auf eine Steinskulptur, bis ihn sein Vater zurückruft.

Neben den Hochbeeten, die mit Kräutern, Gemüse und Blumen bepflanzt sind, hat sich ein vereinzeltes Paar niedergelassen. Auf dem benachbarten Spielplatz spielt zunächst nur ein Mädchen. Sie versucht, den Kletterturm hinaufzukommen. "Papa, kannst du mich da hochheben?", ruft sie. Ihre Eltern sitzen nicht weit entfernt auf einer Bank. Ihr Vater ruft zurück und ermuntert sie, es doch erst einmal selbst zu probieren: Mit "Manpower".

Schließlich steht die Mutter doch auf und hilft ihrer Tochter mit einer Räuberleiter die erste Etage hinauf. Nach und nach kommen immer mehr Familien auf den Spielplatz. So auch eine Frau mit einem Mädchen, das sich sofort auf die Schaukel setzt und angeschubst werden will.

 Eher betulich: Der Spielplatz im Kantpark, der wohl eher etwas für die kleineren Kinder ist. Wie berichtet, soll sich das durch die Planung eines neuen Spielplatzes in absehbarer Zeit ändern.

Eher betulich: Der Spielplatz im Kantpark, der wohl eher etwas für die kleineren Kinder ist. Wie berichtet, soll sich das durch die Planung eines neuen Spielplatzes in absehbarer Zeit ändern.

Foto: Charlotte Raskopf

Auf dem nahegelegenen Kleinkinderspielplatz befindet sich nur eine Familie mit drei Kindern. Sie alle versuchen gleichzeitig auf ein Klettergerät zu kommen, während ihre Eltern sich auf einer Bank niedergelassen haben. Auch auf den Bänken entlang der Wege sitzen immer wieder Menschen, die entweder gebannt auf ihr Handy starren, ein Buch lesen oder mitgebrachten Proviant essen. An ihnen vorbei laufen Spaziergänger und Hundehalter, die sich immer wieder nach den Kunstwerken umschauen. Auch die Radfahrer scheinen besonders langsam zu fahren und nach den Skulpturen Ausschau zu halten. Zu hören ist nur das entfernte Rauschen der Autos und die leisen Geräusche einer Baustelle, das Rauschen der Bäume und die Vögel. Es riecht nach frisch gemähtem Rasen.

Im hinteren Teil des Parks sitzen verteilt mehrere fünf- bis zehnköpfige Gruppen. Neben dem Lehmbruck-Museum findet eine Polizeikontrolle statt. Vier uniformierte Polizisten kontrollieren zwei Personen, die sich dort niedergelassen haben. Auch die überall im Park angebrachten Schilder mit der Aufforderung, in Gefahrensituationen die 110 zu wählen, erinnern an den schlechten Ruf des Parks und die Drogenszene. Am äußersten Rand des Parks, nahe der Friedrich-Wilhelm-Straße, sitzen mehrere Männer mit Bierflaschen in der Hand, die sich etwas zurufen und in Plastiktüten verpackte Flaschen mit sich herumtragen.

Doch dadurch scheinen sich die Besucher an diesem Tag nicht davon abhalten zu lassen, im Kantpark die Sonne zu genießen.

(RP)
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