Duisburg Wohnquartier mit hohem Freizeitwert

Duisburg · Die Stadt plant auf dem südlichen Teil der ehemaligen Bahnfläche zwischen Wedau und Bissingheim die Schaffung eines neuen Stadtteils. 9000 Menschen sollen künftig dort leben. Für die Realisierung sind zehn Jahre vorgesehen.

Duisburg: Wohnquartier mit hohem Freizeitwert
Foto: loidl

Die ehemalige Bahnfläche zwischen Wedau und Bissingheim bekommt ein neues Gesicht. Die Stadt stellte gestern den Gewinnerentwurf des Planungswettbewerbes für den Südteil der rund 90 Hektar großen Freifläche vor, auf dessen Basis nun bis zum kommenden Herbst ein beschlussreifer Bebauungsplan erarbeitet werden soll.

Unter 16 Einreichungen verschiedener Planungsbüros wählte eine Fachjury am 12. Juni den Entwurf des Atelier Loidl aus, das in Duisburg bereits für den Entwurf des Rheinparks verantwortlich zeichnete. Auf dem etwa 60 Hektar großen Südteil des Bahngeländes, das südlich der Wedauer Brücke beginnt und sich über eine Länge von rund zwei Kilometern entlang des Masurensees erstreckt, wird demnach ein neues Wohnquartier mit dem Namen "Sechs Seen Wedau" entstehen, das bis zu 9000 Menschen Platz bieten soll. Wichtig war der Jury bei der Auswahl vor allem eine innovative Lösung für die geplante Uferpromenade und der sich anschließenden Kanalachse. "Unser Entwurf verquickt das Potenzial des landschaftlichen Umfelds mit neuen räumlichen Erlebnissen und erzeugt somit ein vielschichtiges grünes Ensemble", erläutert Leonard Grosch vom Planungsbüro Loidl seinen Beitrag.

Die Planungen sehen unter anderem die Schaffung einer barrierefreien Uferpromenade auf zwei Ebenen mit einer großen Seeterrasse und gastronomischen Angeboten vor. Südlich eines Entwässerungskanals, der das Wohnquartier in zwei Hälften teilt, soll sich am Seeufer eine offene Parkanlage anschließen. "Zudem setzen wir im gesamten Gebiet auf offene Quartiersplätze, die es den Nachbarschaften ermöglichen sollen, zusammenzukommen", sagt Grosch. Zudem sei am nördlichen Rand des Gebiets ein Nahversorgungszentrum mit Supermärkten und Geschäften für den alltäglichen Bedarf vorgesehen. Die Jury betonte in ihrer Entscheidungsbegründung außerdem das ausgefeilte Grundflächen-Konzept des Beitrags, das neben den Quartiersplätzen unter anderem einen Grüngürtel entlang der Bahntrasse im Osten und die Schaffung einer Park-Traverse verspricht, die das Wohngebiet nach Norden hin begrenzen soll.

 Die linke Grafik zeigt die Anordnung der geplanten Wohnbebauung, rechts eine Ansicht der künftigen Uferpromenade in Wedau.

Die linke Grafik zeigt die Anordnung der geplanten Wohnbebauung, rechts eine Ansicht der künftigen Uferpromenade in Wedau.

Foto: Loidl

Oberbürgermeister Sören Link lobte den Entwurf. "Wir sprechen hier von einem Wohnflächenentwicklungsprogramm, das in NRW seinesgleichen sucht", sagte er. "Wir haben die Chance, zwischen Wedau und Bissingheim einen ganz neuen Stadtteil zu erschaffen." Ziel sei es, in dem Gebiet attraktiven und bezahlbaren Wohnraum für junge Familien zu realisieren und Duisburger an ihre Heimatstadt zu binden. "Der Siegerentwurf garantiert einen hohen Freizeitwert des Geländes und sorgt auch im Innenbereich für eine hohe Aufenthaltsqualität im Entwicklungsgebiet." Die Realisierung des neuen Wohnquartiers soll innerhalb der nächsten zehn Jahre erfolgen. "Angesichts unserer Fortschritte in den Gesprächen mit allen Beteiligten ist das ein realistisches Ziel", sagte Thomas Lennertz, Projektverantwortlicher für die Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft, die die Planungen für die Deutsche Bahn betreut.

Auf dem 30 Hektar großen Nordteil des Bahngeländes soll ein neues Campus-Quartier für die Universität Duisburg-Essen entstehen. Derzeit liefen dazu noch Gespräche mit der Hochschule, sagte Bernd Wortmeyer, Geschäftsführer der Gebag, die das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Stadtentwicklungsdezernat für die Stadt begleitet. "Wir sind aber zuversichtlich, innerhalb der nächsten vier Wochen Neuigkeiten über den Sachstand im Bezug auf den nördlichen Teil des Entwicklungsgebietes vermelden zu können."

(th)
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