Duisburg Zentralrat der Juden kritisiert Polizei bei Duisburger Demonstration

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Verhalten der Polizei bei der Duisburger Demonstration gegen den israelischen Militäreinsatz in Gaza scharf kritisiert. Polizisten hatten israelische Fahnen von den Fenstern eines Wohnhauses entfernt, um eine Eskalation zu vermeiden.

Nahost-Krieg: Tausende gehen in Duisburg auf die Straße
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"Offensichtlich steht das Recht auf Demonstrationsfreiheit nur einer Seite zu, offensichtlich bestimmen jetzt potenzielle Gewalttäter das Maß der Meinungsfreiheit in Deutschland", sagte der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer.

Rund 10.000 Menschen hatten am Samstag in Duisburg demonstriert. Zu dem Protestzug aufgerufen hatte die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs, die seit Jahren vom NRW-Verfassungsschutz beobachtet wird.

Zwei israelische Fahnen, die in der dritten Etage eines Hauses aus den Fenstern hingen, sorgten laut Polizei für ein kurzes Stocken des Demonstrationszuges. Die Demonstranten bewarfen sie mit Schneebällen und Gegenständen, bis die Polizei die Fahnen entfernte. Dazu traten Beamte eine Wohnungstür ein.

Der Sprecher der Duisburger Polizei, Ramon van der Maat, verteidigte das Vorgehen der Polizei und machte dem Besitzer der Wohnung den Vorwurf, dieser habe "nur provozieren" wollen.

"Bevor mir eine eigentlich friedliche Demonstration entgleitet, muss ich in solchen Fällen handeln." Wer die muslimischen Mitbürger kenne, wüsste, dass sie emotional oft schnell in Fahrt gerieten. "Da müssen Sie als Polizeiführer sehr schnell entscheiden, und hier wurde der richtige Weg gewählt."

(DDP)
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