Duisburg Zufrieden und wenig risikobereit

Duisburg · Die Commerzbank hat ihre Duisburger Unternehmer-Kunden befragt, wie zufrieden sie mit der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Firmen sind. Im Vergleich zu 2016 ist das Ergebnis für 2017 deutlich positiver ausgefallen.

 Verena Severin, Commerzbank Duisburg.

Verena Severin, Commerzbank Duisburg.

Foto: Commerzbank

Duisburg ist ein guter Standort für Innovationen - bringt die Commerzbank das Ergebnis einer Studie unter Unternehmenskunden auf den Punkt, den Niederlassungsleiterin Verena Severin und Sven Janssen, Leiter Unternehmenskunden der Niederlassung, gestern vorstellten.

Im Herbst vergangenen Jahres waren rund 3200 Unternehmerkunden aller Banken bundesweit befragt worden, darunter auch Freiberufler, Handwerker und Gewerbetreibende aus der Niederlassung Duisburg, zu der noch Moers, Bocholt und Dinslaken gehören. Im Gegensatz zu der vergleichbaren Studie aus 2016 hat sich das Klima bei den Kunden dieser Region deutlich verbessert. 92 Prozent beurteilen die wirtschaftliche Entwicklung in 2017 als sehr gut bis stabil. Bei der Vorjahresbefragung hatte dieser Wert noch bei 78 Prozent gelegen. Im Vergleich zu den Bundeszahlen (86 Prozent) ist hier offenbar die Stimmung besonders gut.

92 Prozent der Befragten aus Duisburg, Moers, Bocholt und Dinslaken gaben an, dass ihre Geschäftsbücher besser oder zumindest gleich gut gefüllt sind wie im Vorjahr.

Auch damit liegt die Region über dem Bundesdurchschnitt (86 Prozent). Und mit Blick auf das laufende Jahr hält der Optimismus an, 82 Prozent sind voller Zuversicht. Selbst der niedrige Zinssatz und Strafzinsen (die es bei der Commerzbank nicht gibt), schlagen sich nicht negativ zu Buche.

Das mit Abstand größte Problem für die Unternehmer ist und bleibt der Fachkräftemangel. Fast jeder Dritte sieht darin ein Risiko, während nur jeweils zwölf Prozent die steigenden Lohnkosten und den Konkurrenzdruck aus dem Internet mit Sorge beobachten. Ins positive Gesamtbild passt hingegen, dass nur noch jeder Zehnte Angst davor hat, dass Kunden bzw. Aufträge ausbleiben könnten. Im vergangenen Jahr waren es noch 34 Prozent. Der Standort Duisburg der Commerzbank hat sich laut der Studie in Bezug auf das Kundenverhalten als ähnlich innovationsfreudig erwiesen wie der Bundesdurchschnitt. Beeinflusst wird dies vor allem durch den Eindruck, gut ausgebildete Mitarbeiter zu beschäftigen (74 Prozent). In Bezug auf die Nutzung der Internetmöglichkeiten ist hier noch reichlich Luft nach oben. Nur ein fünftel der Duisburger wickelt seine Geschäfte online ab, während 42 Prozent kaum zu diesem Vertriebsweg greifen. Doch im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt schneiden die Unternehmer hier damit sogar noch etwas besser ab. Wenn die Commerzbank Duisburg Wünsche formulieren dürfte, dann den, dass die Kunden der Region etwas weniger konservativ finanzieren und die niedrigen Zinsen hier als Investitionschance sehen. Denn bei der Bereitschaft, Kredite aufzunehmen oder beispielsweise Leasingmöglichkeiten zu nutzen, liegen die Duisburger mit acht beziehungsweise sechs Prozent deutlich unterm Bundesdurchschnitt (16 bzw. sechs Prozent).

Verena Severin und Sven Janssen machten gestern deutlich, dass das derzeitgute Wirtschaftsklima sicherlich kein Dauerzustand, sondern eine Frage der Zeit sein wird. In drei oder vier Jahren könnte sich das schon ändern. Die beiden erläuterten gleichfalls, wie wichtig es ist, Cash-Management-Systeme zu nutzen, um einen verlässlichen Überblick über die mittel- und langfristige Liquidität zu haben. Mit einem "Cash-Radar" will die Commerzbank hier ihren Kunden zur Seite stehen.

(RP)
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