Duisburg Zwischen Schnee und Matsche

Duisburg · Die Wirtschaftsbetriebe rechnen damit, dass ihre Mitarbeiter ab heute verstärkt im Winterdienst im Einsatz sein werden.

Duisburg: Zwischen Schnee und Matsche
Foto: Andreas PROBST

Wird sich Duisburg ab heute und am Wochenende in Weiß präsentieren? Eindeutig beantworten können das die Meteorologen nicht. Denn durch die Lage am "warmen" Rhein entscheiden hier meistens schon kleine Temperaturabweichungen darüber, ob der Niederschlag als Regen oder Schnee fällt. Die Wirtschaftsbetriebe, die hier fürs Räumen und Streuen zuständig sind, haben sich allerdings auf Rutschpartien am heutigen Freitag vorbereitet. Wenn die meisten von uns heute aufstehen, haben sie bereits die ersten Streufahrten hinter sich. Für den frühen Morgen rechneten sie gestern mit Schnee und Eis. Ab fünf Uhr in der Früh wollten sie heute ihre Räumfahrzeuge auf die Strecke schicken. Der Wetterbericht sagt für heute fast ganztägig Niederschläge voraus, die bei Temperaturen knapp über null Grad wahrscheinlich als Regen fallen werden. Weil aber vereinzelt Flocken darunter sein könnten, sollten die Autofahrer vorsichtig sein und mit einer rutschigen Schicht auf dem Straßenbelag rechnen. In der Nacht zum Samstag wird es ein paar Grad kälter, und was dann im Tagesverlauf vom Himmel fällt, wird zumindest nach Schnee aussehen. Es folgt eine noch kältere Nacht. Treffen die Vorhersagen zu, dann bringt der Sonntag auch tagsüber Frost. Bekanntlich werden in unserer Stadt nicht alle Straßen "abgestreut" und geräumt. Es gibt hier drei Dringlichkeitsstufen, nach denen die Einsatzfahrzeuge unterwegs sind. Oben stehen die wichtigsten Hauptverkehrsstraßen und die des Rettungswegenetzes sowie die, auf denen der öffentliche Nahverkehr unterwegs ist. In den meisten Anliegerstraßen müssen die Bürger selber streuen und fegen.

"Wenn alle unsere Fahrzeuge im Einsatz sind, dann sind wir mit 20 Großstreuern, 22 Kleinstreuern und 59 Kolonnenwagen unterwegs", sagt Volker Lange von den Wirtschaftsbetrieben. Die Mitarbeiter arbeiteten dann im Zwei-Schicht-System. Insgesamt seien rund 280 Kollegen in den Winterdienst eingebunden. "Beginnt es morgens zu schneien, sind wir in der Regel ab 4.40 Uhr unterwegs."

Die Duisburger sollten es wissen: Salz darf in unserer Stadt nicht gestreut werden. Stattdessen können Granulat, Asche oder Sand benutzt werden. Ausnahme: Gibt es Blitzeis, dann dürfen die Bürger in den Salztopf greifen. Morgens müssen glatte Wege bis 7 Uhr (Sonntags bis 9 Uhr) rutsch-sicher gemacht werden. Nach 20 Uhr muss keiner mehr vor die Türe, um zu fegen oder zu streuen, sondern kann das am anderen Tag in aller Frühe erledigen. Wenn es tagsüber zwischen 7 und 20 Uhr friert oder schneit, muss reagiert werden, wenn es schneit allerdings erst dann, wenn der Niederschlag aufhört. Wer berufstätig oder aus anderen Gründen tagsüber nicht zu Hause ist, muss dafür sorgen, dass jemand anderes den Winterdienst übernimmt. Anders als Privatpersonen setzen die Wirtschaftsbetriebe Salz ein. Für diese Wintersaison haben sie 8000 Tonnen eingelagert, das in zwei Hallen in Hochfeld und in Meiderich liegt. In der vorigen Wintersaison haben sie wegen der milden Witterung gerade mal 2000 Tonnen benötigt.

Wir erinnern uns: 2010 gingen im Januar die Vorräte zur Neige, und Nachschub gab es nicht. Die Wirtschaftsbetriebe mussten damals für einige Tage den Winterdienst stark einschränken bzw. einstellen.

(RP)
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