Unsere woche Zwischenlösung als Dauerzustand?

Duisburg · Duisburgs Planungsdezernent Carsten Tum stellt es sich schön vor, wenn man in einer modernen Stadtwohnung sitzt und unten über einen jahrhundertealten Weinkeller verfügt. Solche exquisiten Wohnverhältnisse könnte das Mercatorquartier bilden, mitten in Duisburg. In der Tat gehen die Abrissarbeiten voran. Schon bald wird sich ein neues Stadtbild ergeben, wenn sich ganz neue und freie Sichtweisen auf Rathaus und die Salvatorkirche eröffnen. Da kann Stadtentwicklung wirklich Spaß machen. Allerdings kann eine kleine Bemerkung stutzig machen: Wenn die Gemäuer komplett abgerissen sind, soll es, bevor die Bauarbeiten zum Mercatorquartier beginnen, "Zwischenlösungen" geben.

Tum selber erwähnte beiläufig, dass auf dem Gelände doch mal ein Zirkus gastieren könne. Gegen solch zeitlich überschaubare Gastspiele wird niemand etwas einwenden. Dann jedoch nennt Tum als weitere Zwischenlösung die Anlage eines Parkplatzes.Und da sollte man aufpassen. Denn auch für den Burgplatz, der doch ein Herzstück der Innenstadt sein könnte, ist den Stadtplanern seit Jahrzehnten nichts anderes eingefallen als Markierungsstreifen auf Asphalt. Hüten wir uns beim Mercatorquartier vor einer Zwischenlösung, die im Laufe von Legislaturperioden zu einem Dauerzustand wird.

Peter.Klucken@rheinsche-post.de

(RP)
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