Emmerich 20 Jahre Museum

Emmerich · Am 22. und 23. Juli feiert das Museum Schloss Moyland ein Festwochenende bei freiem Eintritt. Nach zwei Jahrzehnten gilt das Museum weitgehend als Erfolg - wenn auch mit einigen Schwierigkeiten.

Emmerich: 20 Jahre Museum
Foto: Hans Blossey

Eigentlich könnten alle in Feierlaune sein. 20 Jahre alt wird das Museum Schloss Moyland in diesem Jahr, der Förderverein feiert sein 30-Jähriges. Für komplett unbeschwertes Feiern war zuletzt aber wieder zu viel los rund ums Schloss Moyland: Zum einen der gerichtliche Streit um den Posten der künstlerischen Leiterin Barbara Paust. Zum anderen die finanzielle Situation: Sieben von 30 Stellen sind wegen Unterfinanzierung derzeit unbesetzt. Dazu kommen immer wieder aufflammende Diskussionen über Besucherzahlen oder darüber, ob nicht die Satzung der Stiftung geändert werden müsse. Etwa dahingehend, dass nicht mehr alle Beschlüsse einstimmig gefasst werden müssen.

Trotzdem gibt es jetzt natürlich reichlich Glückwünsche. Und auch Hans Geurts, (Noch-)Vorsitzender des Fördervereins und ehemaliger Bürgermeister von Bedburg-Hau, ist überzeugt: "Moyland ist ein Erfolg. Uns wurde immer wieder entgegenhalten, dass wir hier Steuergelder verschwenden würden. Die meisten wissen aber gar nicht, was Moyland der Region direkt und indirekt gebracht hat." Unter anderem dadurch, dass Politiker mit dem Schloss auch die Region besuchen und dabei auch mal etwas abfalle. "So haben wir Hau gebaut", sagt Geurts. Oder durch Ministerpräsidenten, die traditionell im Kuratorium der Stiftung sitzen. Die Aufgabe hätten auch fast alle von ihnen wahrgenommen - nur Hannelore Kraft sei ein eher seltener Gast in Moyland gewesen.

Ob das bei Armin Laschet anders wird? "Wir laden ihn zu den Feierlichkeiten ein", sagt Verwaltungsdirektor Johannes Look. Später im Jahr kommt dann auch wieder das Kuratorium der Stiftung zusammen. Mit oder ohne Laschet, das wird sich dann zeigen.

Personalsorgen hin oder her: Am Wochenende des 22. und 23. Juli soll ausgelassen gefeiert werden. Alle Bürger sind dazu jeweils von 10 bis 18 Uhr eingeladen - durch Hilfe der Volksbank Kleverland bei freiem Eintritt. Kunst, Natur und Spaß sollen sich bei den Angeboten auf dem Museumsgelände verbinden, wie Susanne Hoeveler, Leiterin des Besucherservices, sagt.

Unter anderem soll es öffentliche Führungen durch die Schloss- Und Parkanlagen sowie die Ausstellungen "Tea Mäkipää - Early Harvest" und "Kunst Bewegt 11" geben. Der Kölner Spielcircus bietet an beiden Tagen ein Mitmach-Programm. Kinder können bei den Offenen Kunstwerkstätten Pop-up-Karten gestalten, Schlossgeschichten im Styrenendruck herstellen, Mikado-Stäbe schnitzen und Kräuterseife gießen. An verschiedenen Stellen im Park spielt eine Harfenistin.

Franz van der Grinten, der Sprecher des Stiftungsvorstandes, sieht in den drei großen Aktionen zum Jubiläum die Säulen der Stiftung repräsentiert: "In der Sonderausstellung ,Liebling Moyland Unsere Sammlung - Deine Geschichte', dem Veranstaltungswochenende bei freiem Eintritt in Schloss und Park und dem wissenschaftlichen Jubiläumsabschluss mit dem Joseph-Beuys-Preis für Forschung Anfang 2018."

"Wir haben gut 1000 Mitglieder im Förderverein, die kommen aber aus halb Europa", sagt Hans Geurts. Das sei anders als etwa beim Förderverein des Museum Kurhaus, der viel größeren Lokalbezug hat. Darum hat nicht nur Geurts, der im Herbst den Posten als Fördervereinsvorsitzender abgibt, im Jubiläumsjahr einen Wunsch: Moyland könne noch deutlich mehr Bürgermuseum sein.

(lukra)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort