Unglück in Isselburg 34-Jähriger stirbt bei "Cold Water Challenge"

Isselburg · Tragisches Unglück bei einer "Cold Water Challenge" in Isselburg: Auf einem Feld ist am Dienstagabend ein 34-jähriger Familienvater von der Schaufel eines Baggers erschlagen worden, die mit 2000 Litern Wasser gefüllt war. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

Isselburg: Familienvater stirbt bei "Cold Water Challenge"
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2014: Familienvater stirbt bei "Cold Water Challenge"

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Beim Dreh eines Videos für das Internet ist ein 34-jähriger Familienvater von einer Baggerschaufel erschlagen worden. Die Mitglieder eines Kegelclubs im Münsterland wollten sich an einer sogenannten "Cold-Water-Challenge" beteiligen und den Film dann später ins Netz stellen. Fünf Menschen (39, 38, 36, 34 und 32 Jahre alt) wurden bei dem tragischen Unfall teils schwer verletzt und kamen am Dienstagabend ins Krankenhaus, wie die Polizei mitteilte.

Für ihr Video saß die feiernde Gesellschaft aus etwa elf Personen am Dienstagabend gegen 20.15 Uhr an einem Biertisch auf einem Stoppelfeld am Hartmannsweg in Isselburg im Kreis Borken. Geplant war, die Mitglieder des Kegelclubs mit Wasser aus der Schaufel der Baumaschine zu übergießen. Dazu hatte ein 36-Jähriger die Schaufel des Baggers mit 2000 Liter Wasser gefüllt.

Das Fahrzeug wurde in Stellung gebracht und die Schaufel auf etwa sechs Meter angehoben, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Aus noch ungeklärter Ursache kippte das Fahrzeug nach vorne und die Schaufel schlug aus sechs Metern Höhe auf den Tisch. Von den elf Personen wurden sechs Männer getroffen, die anderen fünf Personen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Für den 34-jährigen Familienvater kam jede Hilfe zu spät. Er starb noch an der Unfallstelle. Mit schweren Verletzungen wurde ein 32-jähriger Mann in eine Klinik nach Enschede geflogen. Vier weitere Verletzte mussten im Krankenhaus in Bocholt behandelt werden. Lebensgefahr bestehe laut Staatsanwaltschaft für keinen der Männer.

Die Netzreaktionen zum Unglück bei der "Cold-Water-Challenge"
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Die Netzreaktionen zum Unglück bei der "Cold-Water-Challenge"

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Foto: Schulmann

Cold Water Challenge

Bei einer Cold Water Challenge filmen sich die Teilnehmer bei Aktionen, die mit kaltem Wasser zu tun haben, und stellen die Videos anschließend ins Netz. Das Prinzip einer "Cold-Water-Challenge" erinnert an Kettenbriefe: Vereine rufen sich gegenseitig auf, etwas mit kaltem Wasser zu veranstalten und das Ganze möglichst witzig auf Video festzuhalten. Wer sich dem Wettstreit nicht stellen will, muss den Verein, von dem er nominiert wurde, zur Grillparty einladen. Woher der Trend, der im Netz verbreitet wird, stammt, ist unklar.

Das Video vom Unglücksabend in Isselburg wurde von der Polizei beschlagnahmt und wird nun ausgewertet. Die Staatsanwaltschaft Münster ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Der Leichnam sollte im Laufe des Mittwochs in der Gerichtsmedizin obduziert werden.

(lnw)
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