Rees 400 Autogramme aus der Lindenstraße

Rees · Christian Overveld aus Rees ist seit seinen Jugendtagen Fan der Fernsehserie, die seit 30 Jahren ein Dauerbrenner auf den deutschen TV-Bildschirmen ist. Am Sonntag feiert sie Geburtstag.

Rees: 400 Autogramme aus der Lindenstraße
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"Nein", schwört Christian Overveld. Von der giftigen Hausmeistergattin Else Kling habe er sich nicht für seine Arbeit als Platzwart auf dem Wohnmobilstellplatz am Stadtbad inspirieren lassen. Doch die galligen Sprüche und Intrigen der mittlerweile verstorbenen Else Kling wertet der Reeser noch immer als Höhepunkt in der 30-jährigen Geschichte des ARD-Dauerbrenners "Lindenstraße". Am Sonntag feiert die Serie ihr rundes Jubiläum mit einer live gespielten und gesendeten Folge. Christian Overveld wird einschalten, so wie er es seit Dezember 1985 Sonntag für Sonntag getan hat.

"Die Serie war immer nah am Zeitgeist, hat politische und gesellschaftliche Themen wie Atomkraft und Aids ganz aktuell aufgegriffen", lobt der Fan. Als Produzent Hans W. Geißendörfer im Jahr 1985 die Serie nach britischem Vorbild aus der Taufe hob, war Christian Overveld elf Jahre jung und sah die Alltagsabenteuer der Familien Beimer, Kling und Schildknecht auf dem kleinen Fernseher, den er sich von seinem Kommunionsgeld gekauft hatte.

Schon wenige Monate nach dem Serienstart beließ er es nicht mehr beim reinen Anschauen. Er besuchte mehrmals die Außenkulisse der "Lindenstraße" auf dem WDR-Studiogelände in Köln-Bocklemünd, ließ sich von den Schauspielern Autogramme geben und schickte viele Briefe mit Autogrammwünschen an die Produktionsfirma. So wuchs in drei Jahrzehnten eine stattliche Sammlung von mehr als 400 signierten Autogrammkarten und Pressefotos. Sorgfältig in einem Album archiviert, lässt sich auf den aktualisierten Autogrammkarten der Reifungsprozess vieler Schauspieler nachvollziehen, die zum Teil seit der ersten Folge dabei sind. Andere Schauspieler sind längst verstorben oder haben ihre Figur aus der "Lindenstraße" herausschreiben lassen, um anderen Arbeiten nachzugehen. So auch Til Schweiger, der einst Andy Zenkers Sohn Jo spielte. Von ihm hat Christian Overveld drei Autogramme aus drei Jahren.

In den letzten Tagen und Wochen hat der Reeser verstärkt den Fernsehsender "EinsFestival" eingeschaltet, um sich Wiederholungen alter Folgen anzuschauen - und das, obwohl er die ersten 25 Jahre ohnehin auf DVD besitzt. "Es gefällt mir, die Entwicklung vieler Figuren über so viele Jahre verfolgen zu können", sagt Overveld, "Klaus Beimer war früher Mutter Beimers ,Hase' und ist heute ein stattlicher Pfundskerl."

Einige Schauspieler aus den Anfangsjahren der "Lindenstraße" fehlen in der Sammlung des Reeser Fans. "Vielleicht hat sie ja jemand und würde sie mir verkaufen oder gegen andere Autogramme tauschen", sagt Overveld, der auch mehr als 8000 Autogramme besitzt, die nichts mit der "Lindenstraße" zu tun haben.

Als Fan von Kabarett- und Comedy-Veranstaltungen im Reeser Bürgerhaus, im Emmericher Stadttheater und am Rest des Niederrheins hat er sich so manches Autogramm und gemeinsames Foto mit Atze Schröder, Jürgen von der Lippe oder Gaby Köster gesichert.

(RP)
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