Emmerich Ärger über Pferdemist vor der Haustür

Emmerich · Seit 18 Jahren wohnen Rita Aalbers und Theo Halma in ihrem Haus an der Ingenkampstraße und fühlen sich dort sehr wohl. Nur eines stört die Niederländer. "Regelmäßig werden wir hier ,überrascht' von großen Pferdehaufen, die vor unserem Haus liegen", sagt Theo Halma.

 Rita Aalbers und Theo Halma vor ihrem Haus an der Ingenkampstraße.

Rita Aalbers und Theo Halma vor ihrem Haus an der Ingenkampstraße.

Foto: Markus van Offern

Die Ingenkampstraße sei eine Durchgangsstraße für die Reiter, die vom Reiterhof Lensing-Hebben in den nahe gelegenen Wald reiten. "Je nach Wetter und Urlaubszeit sind das mal einzelne, aber es kann auch schon mal eine Gruppe von zehn Reitern sein", sagt Rita Aalbers. Die Reiter in der Straße stört das Paar nicht, im Gegenteil. "Wir finden es schön, dass sie hier durchkommen. Die Reiter sind auch alle sehr freundlich." Doch die Hinterlassenschaften möchten sie nicht hinnehmen müssen. In all den Jahren haben sie nur einmal erlebt, dass jemand einen Haufen weggeräumt hat. "Ich habe nachher erfahren, dass ein Nachbar beim Reiterhof angerufen hatte."

Einmal wurde auch ein Haufen in den Vorgarten geschoben. "Ich hatte es nicht bemerkt und habe beim Unkrautjäten mitten hinein gefasst. Glücklicherweise hatte ich Handschuhe an. Trotzdem war das sehr unappetitlich", erzählt Theo Halma. Er wisse, dass Pferdemist als Gartendünger sehr gut geeignet ist, weil er einen hohen Nährstoffgehalt hat. Aber die frischen Pferdehaufen möchte er nicht zwischen seinen Blumen haben.

Vor allem Stickstoff, Phosphat, Magnesium und Kalium sind dort enthalten und versorgen den Boden. Allerdings sollte der Pferdemist nicht frisch benutzt, sondern vorher kompostiert werden, man sollte ihn mindestens 18 Monate im Garten lagern. Da ist es einfacher, im Gartencenter vorkompostierten Pferdemist zu kaufen, denn die Kompostierung ist nicht geruchsneutral und könnte gerade in dicht besiedelten Gebieten Ärger geben.

Halma findet die großen Haufen mit Pferdeäpfeln vor der Tür, die oft so lange liegen bleiben, bis der Regen sie wegspült, nicht nur sehr unappetitlich. Er weiß auch, dass sie gesundheitsschädlich sein können. Der Tetanus-Erreger Clostridium tetani kommt in Erde, Staub und besonders häufig in Tierkot vor. Wenn die Tiere äppeln, kommt die Bakterie in die Umwelt. Menschen können sich infizieren durch in die Haut eindringende Nägel, Messer, Werkzeuge, Holzsplitter oder Dornen, an denen die von den Bakterien gebildeten Sporen heften. Die Ständige Impfkommission empfiehlt, sich gegen Tetanus impfen zu lassen. "Glücklicherweise bin ich gerade wegen einer kleinen Verletzung geimpft worden. Mein Impfschutz besteht jetzt bis 2027", sagt Halma, der sich fragt, ob Reiter zur Beseitigung der Pferdehaufen verpflichtet sind.

Tatsächlich verhält es sich mit Pferdeäpfeln wie mit Hundedreck. "Wer auf Verkehrsflächen oder in Anlagen Tiere, insbesondere Pferde und Hunde, mit sich führt, hat die durch die Tiere verursachte Verunreinigung unverzüglich und schadlos zu beseitigen", steht in der Ordnungsbehördlichen Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung auf den Straßen und in den Anlagen im Gebiet der Stadt Emmerich. "Wer erwischt wird, muss damit rechnen, dass er zu einem Ordnungsgeld herangezogen wird, wenn er die Verunreinigung nicht sofort beseitigt", erklärt Stadtsprecher Tim Terhorst. "Am besten ist es immer, miteinander zu sprechen und eine Lösung im Guten zu finden."

(moha)
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