Emmerich Aquatec investiert zehn Millionen Euro

Emmerich · Das Emmericher Metallverarbeitungsunternehmen arbeitet an der Erweiterung der Al-Haram-Moschee in in Mekka mit. Dafür werden 10 Millionen Euro in den Standort Emmerich investiert und zehn neue Arbeitsplätze geschaffen.

Die Inhaber Martin Meenen und Lucia Esposito (3./4. v.r.) freuen sich mit Mitarbeitern auf die anstehenden Investitionen und den Großauftrag aus Saudi Arabien.

Die Inhaber Martin Meenen und Lucia Esposito (3./4. v.r.) freuen sich mit Mitarbeitern auf die anstehenden Investitionen und den Großauftrag aus Saudi Arabien.

Foto: Joop van Reeken

Metall, Stein, Kunststoff - wenn es um das Zuschneiden von Materialien auf den Zehntel Millimeter geht, ist die Firma Aquatec ein gefragter Spezialist. Mit einer besonderen Technik, einem Hochdruck-Wasserstrahl, können bei 4000 bar Werkstoffe präzise geschnitten werden.

Diese Spezialisierung macht das Emmericher Unternehmen auch international gefragt. Jetzt wieder für ein Großprojekt gigantischen Ausmaßes in Saudi Arabien: Millionen Moslems pilgern jedes Jahr zur Al-Haram-Moschee in Mekka, deren Kapazitäten mit 900 000 Besuchern zwar riesig ist, aber bei weitem nicht ausreicht. Seit Jahren wird an einem gigantischen Erweiterungs- und Umbaukonzept gearbeitet, das 2020 fertiggestellt sein soll. Daran arbeiten auch deutsche Firmen mit, unter anderem Aquatec.

Wenn das Projekt abgeschlossen ist, wird es zwei Minarette mehr geben, die Moschee soll sich in einem Umkreis von 660 Meter um die Kaba erstrecken und wird schließlich drei Millionen Menschen Raum zum Gebet, zur Besinnung und zur Begegnung bieten. Umgerechnet 15 Milliarden Euro wird der Erweiterungsbau kosten. Am Erweiterungsbau der heiligsten Stätte des Islam in Mekka, der Geburtsstadt des Propheten Mohamed, sollen unter anderem der internationale Star-Architekt Norman Foster und die Irakische Künstlerin Zaha Hadid mitplanen und gestalten. Finanzier dieses gigantischen Projektes ist König Abdulla Ibn Abdul-Asis von Saudi Arabien.

Um die Zusammenarbeit mit international renommierten Architekten und weltweit tätigen Planungsunternehmen für das saudische Königshaus ausweiten zu können, hat sich der Emmericher Metallverarbeiter Aquatec zu einer umfangreichen Investition entschlossen. So werden bis Ende 2016 circa 10 Millionen Euro in die Erweiterung der Betriebsstätte an der Lise-Meitner-Straße fließen, davon allein zwei Drittel in vier hochmoderne CNC-Bearbeitungsmaschinen mit einer Bearbeitungsgröße von zwölf mal vier mal drei Meter. Diese Maschinen werden überwiegend zur Herstellung von überdimensionalen Fassadenelementen und Glasdachkonstruktionen aus Edelstahl und Aluminium eingesetzt. Der Rest der Investitionssumme fließt in die Erweiterung der Produktionsfläche um 4000 Quadratmeter und in Anlagentechnik zur Oberflächenveredelung der Fassadenelemente.

Und wenn die Produktion ins Rollen kommt, werden zehn weitere neue Stellen geschaffen. Für diese Stellen möchte die Mitinhaberin und Personalchefin Lucia Esposito Mitarbeiter einstellen, um sie im Bereich der Zerspanungstechnik einzusetzen.

Die Aquatec GmbH wurde im Jahr 2000 gegründet. Inzwischen gehören 100 Mitarbeiter zum Team von Martin Meenen und Lucia Esposito. Auf die familiäre Atmosphäre bei Aquatec legen die beiden Geschäftsführer großen Wert. Inzwischen haben sich bei Aquatec sogar eine Laufmannschaft und eine eigene Kickermannschaft gegründet.

Bereits im Jahr 2009 hatte Aquatec den Zuschlag für ein Großprojekt vom saudischen Königshaus erhalten, damals für das 577 Meter hohen "Makkah Clock Royal Tower Hotel". Auch für den "Burj Tower" in Dubai - mit 818 Meter das höchste Gebäude der Welt - lieferten die Emmericher Edelstahlteile für die Fassade.

(RP)
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