Rees Arabische Spezialitäten in Rees

Rees · Neues Geschäft an der Emmericher Straße 11. Eröffnung in den nächsten Tagen.

 Beate Schams und Carlo El Khoury gießen nach getaner Einräumarbeit erst einmal einen Tee im Ladenlokal an der Emmericher Straße 11 auf. Dort wird es bald arabische Spezialitäten geben.

Beate Schams und Carlo El Khoury gießen nach getaner Einräumarbeit erst einmal einen Tee im Ladenlokal an der Emmericher Straße 11 auf. Dort wird es bald arabische Spezialitäten geben.

Foto: DIANA ROOS

Schams bedeutet auf arabisch Sonne. Daher wird das Logo des neuen Ladens Schams, eines Ladens für Arabische Spezialitäten an der Emmericher Straße 11, eine Sonne tragen. Der Eröffnungstermin steht noch nicht ganz fest. "Wir hoffen, dass es am 10. Dezember klappt", sagt Beate Schams.

Die künftige Inhaberin, eine gebürtige Oberhausenerin, die heute mit ihrer Familie in Mehr lebt, weiß schon seit langem, dass ihr Name im Arabischen für Sonne steht. Daran erinnert wurde sie, als sie vor fünf Jahren begann, in regelmäßigen Abständen bei der Asylbewerberunterkunft abgelegte Kleidung ihrer Kinder abzugeben. "Ich fand es dort bedrückend. Damals lebte am Melatenweg noch eine Familie mit mehreren Kindern in zwei kleinen stickigen Räumen", erinnert sich die 45-Jährige. Sie sah, dass Unterstützung vielfältiger Art gebraucht wurde, lernte Anne Wagner, die Sprecherin von "Fremde werden Freunde" kennen, schloss sich selbst der Initiative an und leitet heute mit Wagner eine Kochgruppe für Flüchtlinge.

Mehrfach hat Beate Schams die Asylsuchenden zur Ausländerbehörde nach Kleve begleitet. Dabei fuhren sie regelmäßig einen Laden an, um arabische Lebensmittel einzukaufen. "Weil man ja hier in der näheren Umgebung keine arabischen Lebensmittel kaufen kann, nahmen meine Beifahrer sie dort immer gleich tütenweise mit", berichtet sie. Was sie nur zu gut verstehen kann. "Deutsche, die nach Spanien auswandern, wollen dort doch auch nicht auf ihre deutschen Brötchen verzichten", sagt sie.

Als Schams' Tante das Wohn- und Geschäftshaus an der Emmericher Straße/Ecke Grütttweg erwarb, ergab sich für Beate Schams die Chance, dort einen Laden für arabische Spezialitäten einzurichten. Schams hat das Ladenlokal inzwischen angemietet, ist Inhaberin des Geschäfts, den Verkauf wird federführend Carlo El Khoury übernehmen. "Er will unbedingt arbeiten", freut Schams. Der Libanese ist gelernter Grafiker, hat gerade ein Praktikum bei der Druckerei Bonert absolviert. "Ich hätte dort eine Ausbildung machen können, aber noch reicht mein Deutsch nicht", sagt er. Der 27-Jährige hofft, im kommenden Jahr endlich eine Ausbildung aufnehmen zu können.

Bis dahin wird er arabischen Kaffee, Matetee, sämtliche Reissorten, arabische Pickles, diverse Nüsse, Süßigkeiten, Nudeln, aber auch frisches Obst und Gemüse, Wurst, Butter, Milch und Fleisch, alles Halal, verkaufen.

"Das Fleisch wird es bei uns allerdings nur tiefgefroren geben, weil wir sonst hätten weitere Auflagen erfüllen müssen", sagt Beate Schams.

Derzeit räumt Carlo El Khoury die Regale ein, soweit die Waren bereits geliefert sind. In dieser Woche sollen Kühlschrank und Truhe sowie weitere Waren folgen. Natürlich werden auch arabische Gewürze im Angebot sein. Zahtar zum Beispiel. "Ein ganz tolles Gewürz, das sofort Energie freisetzt", schwärmt Beate Schams. Damit stärke man Schüler im arabischen Raum morgens vor dem Schulbesuch.

(rau)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort