Emmerich Asyl: Bocholt will Einrichtung wie Rees

Emmerich · Die Stadt Bocholt richtet aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei am Heutingsweg ein mobiles Quartier für rund 80 Flüchtlinge ein. Zum 1. September soll außerdem auf dem Gelände Franzstraße Ecke Ruhrallee eine Notunterkunft eingerichtet werden.

Wöchentlich werden der Stadt Bocholt derzeit zehn bis 15 Flüchtlinge pro Woche zugewiesen. Die Kapazität der städtischen Unterkunftsmöglichkeiten (405 Plätze) ist erschöpft. Daher errichtet die Stadt ein mobiles Quartier am Heutingsweg auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei. Die mobilen Einheiten sollen an die Bedürfnisse der Flüchtlinge angepasst werden. So sollen auch Apartments für Familien geschaffen werden. Kurzfristig will die Verwaltung über die neue Flüchtlingsunterbringung am Heutingsweg. Nachbarn und interessierte Bürger informieren.

Aufgrund einer dringenden Bitte des Innenministeriums wird die Notunterkunft an der Norbertschule ausgebaut. Die Kapazität wird kurzfristig von 70 auf 100 Plätze aufgestockt. "Wir können uns unserer Verantwortung als starke Stadt nicht entziehen", sagt Stadtkämmerer Ludger Triphaus.

An der Norbertschule wird die Notunterkunft zum 31. August aufgelöst. "Gerade bei der Notunterkunft an der Norbertschule sind wir auf sehr große Akzeptanz und Toleranz gestoßen", sagte Triphaus. Auch das ehrenamtliche Engagement sei enorm. "Die Stadt kann stolz auf die Gesellschaft sein."

Auf dem ehemaligen ONV-Gelände (Ecke Ruhrallee/Franzstraße) soll dann eine Notunterkunft für 150 Flüchtlinge eingerichtet werden. Geplant ist ein Mobiles Quartier.

Die Stadt Bocholt bemüht sich, die Notunterkunft schrittweise in eine zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) auszubauen. Eine solche Einrichtung gibt es beispielsweise in Rees in der früheren Klinik Horizont. Eine ZUE ist eine Unterbringung des Landes. Flüchtlinge werden bis zu einer Zuweisung zu einer Stadt dort untergebracht. In dieser Einrichtung würden 400 bis 500 Flüchtlinge untergebracht werden.

"Auch bei einer ZUE wollen wir uns bei der Betreuung und Integration der Flüchtlinge einbringen", betont Stadtkämmerer Triphaus. Die Anlieger der Franzstraße/Ruhrallee wurden informiert und zu einer geschlossenen Informationsveranstaltung eingeladen.

Die Entscheidung, ob Bocholt letztendlich Standort einer ZUE wird, trifft die Bezirksregierung Arnsberg.

(RP)
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