Emmerich Auf einem guten Weg

Emmerich · Beim Frühlingsfest der Waldorf-Initiative in Grietherort zeigte sich, dass das Interesse an einer Waldorf-Schule groß ist. Ziel soll zunächst eine Grundschule sein, langfristig wäre auch Unterricht bis Klasse 12 möglich.

 Sarah Traupe erklärte interessierten Eltern in Grietherort wie der Unterrichts-Alltag an einer Walldorfschule abläuft. RP-Foto: Markus Balser

Sarah Traupe erklärte interessierten Eltern in Grietherort wie der Unterrichts-Alltag an einer Walldorfschule abläuft. RP-Foto: Markus Balser

Foto: Balser

Für Kinder gab es am Samstag auf dem Hof von Judith Schmidt und Valentijn Jansen in Grietherort jede Menge zu tun: ein gutmütiges Pony, auf dem aufgesessen werden konnte, ein Baumhaus, das auf kletternde Besucher wartete, eine Feuerstelle, an der Stockbrot gebacken werden konnte, ein kleines Kinderdrehkarussell aus dem Fundus von Gerfried Schell und Kreativangebote - für all das hatte die Initiative gesorgt, die möglichst zum Schuljahr 2019/2020 eine Waldorfschule ins Leben rufen möchte.

Beim Frühlingsfest gab es allerdings nicht nur Unterhaltung und Kaffee und Kuchen, sondern auch viele handfeste Informationen für Eltern, die darüber nachdenken, ihr Kind auf eine Waldorfschule zu schicken. Das Kernteam der Initiative, das mittlerweile auf 15 angewachsen ist (aus fast allen Reeser Ortsteilen, Emmerich und Kleve), hatte sich bereits am Vormittag mit Matthias Braselmann getroffen, um Genaueres über die Rahmenbedingungen zu erfahren, die nötig sind, um eine Waldorfschule ins Leben rufen zu können.

Braselmann ist ein Waldorf-Lehrer, der überregional auch als Gründungsberater für Waldorfschulen in Erscheinung tritt. Sein Rat an die Grietherorter Initiative: "Nach Möglichkeit die neue Schule langfristig auch bis zur Klasse 12 planen."

Das kurzfristige Ziel der Eltern der Reeser Initiative ist aber jetzt erst einmal eine Schule, die im übernächsten Schuljahr mit den Klassen 1 und 2 starten soll. Der Unterricht kann klassenübergreifend gegeben werden. Dafür sind 20 Kinder die Voraussetzung. Mittelfristig wird die Aufstockung der Schule bis Klasse 8 ins Auge gefasst. Als Schulgebäude könnte zunächst der umgebaute Hof von Judith Schmidt und Valentijn Jansen dienen.

Wie der Unterricht dort aussehen könnte, darüber informierte Sarah Traupe. Die Pädagogin, die in Dinslaken an der dortigen Waldorfschule eine dritte Klasse betreut, erläuterte interessierten Eltern den Schulalltag an einer Waldorfschule. Der Hauptunterschied zu einer Regelschule: Bis zur Klasse 10 gibt es keine Noten, auch können Kinder nicht sitzen blieben. Gute Lernerfolge gibt es aber trotzdem.

Sarah Traupe macht das an dem Konzept der Waldorfpädagogik fest, nämlich lernen mit "Kopf, Herz und Hand." Dabei sind beispielsweise nicht nur Rechnen und Lesen gefragt, sondern auch künstlerische und handwerkliche Aspekte. Aber auch die seelische Entwicklung eines Kindes soll berücksichtig werden. Sarah Traupe: "Kinder wollen lernen, wenn sie in die Schule kommen. Wir Lehrer dürfen ihnen den Spaß daran nicht kaputt machen."

In Grietherort wird jetzt erst einmal die Gründung der Schule in Angriff genommen. Momentan gibt es donnerstags den Spielgarten für Kinder ab fünf Monaten bis drei Jahre (10 bis 11.30 Uhr) und freitags die Kunst/Natur-Werkstatt für Kinder von drei bis fünf Jahren (mit Eltern) und für Kinder von fünf bis 12 Jahren (15.30 bis 17.30 Uhr) und parallel ein Elterncafé. Eltern, die an diesen Angeboten Interesse haben, können sich bei der Initiative gerne melden, genauso wie Eltern, die gerne mehr über die Waldorfschule erfahren wollen.

Hinweis: Unverbindliche Anmeldungen für den geplanten Schulstart 2019/2020 sind bereits möglich.

(RP)
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