Emmerich Auf Spuren Karl Leisners

Emmerich · Dr. Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg, kam vergangene Woche an den Niederrhein. Stationen waren das Erinnerungsmal des Seligen vor der Klever Stifts- und Propsteikirche und das Elternhaus Leisners.

 Vor dem Karl-Leisner-Erinnerungsmal: (v.l.) Christina Walser, Diakon Stephan Rintelen, Georg Walser, Pfarrer Andreas Weiß, Propst Johannes Mecking, Bischof Rudolf Voderholzer.

Vor dem Karl-Leisner-Erinnerungsmal: (v.l.) Christina Walser, Diakon Stephan Rintelen, Georg Walser, Pfarrer Andreas Weiß, Propst Johannes Mecking, Bischof Rudolf Voderholzer.

Foto: Gottfried Evers

Der Bischof von Regensburg, Dr. Rudolf Voderholzer, zeigte sich tief beeindruckt, als er vor dem Erinnerungsmal des Seligen Karl Leisner vor der Stifts- und Propsteikirche St. Mariä Himmelfahrt in Kleve stand. Der Oberhirte, 1959 in München geboren, kam mit einer kleinen Delegation an den Niederrhein, um den Spuren Karl Leisners nachzugehen.

Zu seiner Begleitung gehörten Pfarrer Andreas Weiß aus der Pfarrgemeinde Bruck (Diözese Regensburg) und die Eheleute Georg und Christina Walser. Georg Walser, Leiter der Online-Redaktion, unter anderem für die Münchener Kirchennachrichten, interessierte sich vor allem im Hinblick auf einen beginnenden Seligsprechungsprozess des KZ-Märtyrers Fritz Gerlich, für den Lebensweg von Karl Leisner, der in Rees geboren wurde, bis zu seiner Seligsprechung.

Der Präsident des Internationalen Karl-Leisner-Kreises (IKLK), Propst Johannes Mecking, freute sich über die Anwesenheit des Bischofs von Regensburg und begleitete gemeinsam mit dem Sekretär des IKLK, Diakon Stephan Rintelen, die Besucher durch die Stiftskirche und das Elternhaus des Märtyrers in der Flandrischen Straße. Lange verweilte der Bischof am Erinnerungsmal für den Seligen Karl Leisner am Ort des Gedenkens und Mahnens bei der Klever Stifts- und Propsteikirche. Er betrachtete die Details der Stele und Büste in Bronze, geschaffen durch den Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim, die in der Dunkelheit des 13. Dezember 2014 durch Erzbischof emeritus Dr. Werner Thissen eingeweiht wurde.

"Jeder, der das Gotteshaus durch das Südportal betritt oder verlässt, muss einen Blick auf das Bronzebildnis einer der großen europäischen Glaubensgestalten im 20. Jahrhundert werfen", sagte Propst Mecking. Der Gang durch die Stiftskirche, in der Karl Leisner die erste heilige Kommunion und das Sakrament der Firmung empfing, führte vom Zwirneraltar zur Nordkapelle mit den Gedächtnisstätten von Wilhelm Frede, Johannes Maria Verweyen, Titus Brandsma und Leni Valk. Dort befindet sich der Grabstein Karl Leisners, der ursprünglich auf dem Klever Friedhof stand. Die Herzoggruft mit den Sarkophagen wurde besucht, und vor dem Hochaltar aus der Antwerpener Schule mit einem ursprünglichen Wallfahrts-Marienbild wurde gebetet und gesungen.

Dann ging es zum Elternhaus von Karl Leisner in Kleve. Dort gibt es eine Ausstellung, die von der Familie und der Jugend des niederrheinischen Glaubenszeugen berichtet. "Karl Leisner, ein Leben innerer Freiheit und Parteinahme für Christus" ist diese Ausstellung überschrieben.

Ausführlich wird die Priesterweihe, die Primiz und die KZ-Zeit des Seligen in Wort und Bild dokumentiert. Auch das Jahr 1939, "als Jahr der Entscheidung", wird dargestellt. "Krankheit und Inhaftierung", aber auch "Tod und Ausstrahlung" sind weitere Schwerpunkte dieser Dokumentation.

Die Besucher aus Süddeutschland unternahmen zudem einen Abstecher nach Rees. Auch dort nahmen sie die Leisner-Büste vor der St. Mariä-Himmelfahrt-Kirche, in der Karl Leisner getauft wurde, und das Innere des Gotteshauses in Augenschein.

Bischof Rudolf Voderholzer, der am 26. Januar 2013 zum Bischof von Regensburg geweiht wurde, trug sich in das Gästebuch im Elternhaus Karl Leisners ein. Gestern hat der Gast aus Süddeutschland am Grab des Seligen im Xantener Dom einen Gottesdienst gefeiert.

(RP)
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