Emmerich Ausbrecher auf der Flucht - Haftstrafe für Überfall auf Pfarrerin

Emmerich · Auch vier Tage nach ihrer spektakulären Flucht ist es der Polizei noch nicht gelungen, die beiden Flüchtigen aufzuspüren.

 Sirat Ates (27) und Nadia Lohja (22) sind untergetaucht.

Sirat Ates (27) und Nadia Lohja (22) sind untergetaucht.

Foto: polizei

Kleve Wo sind S. (27) und N. (22) untergetaucht? Auch vier Tage nach ihrer spektakulären Flucht am Donnerstag ist es der Polizei im Kreis Kleve noch nicht gelungen, die beiden Flüchtigen aufzuspüren.

Die Behörden warnen, dass das Paar bewaffnet sein könnte. Bereits in der vergangenen Woche war aus Polizeikreisen zu hören, dass Sirat Ates seine Drogen- und Alkoholsucht durch diverse Straftaten finanziert hatte. Neue Details aus der Strafakte zeigen, wozu sie fähig sind.

Medienberichten zufolge war das Duo im Jahr 2012 im Mülheimer Stadtteil Styrum mit zwei weiteren Komplizen in die Wohnung einer Pfarrerin eingebrochen. Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, weil die Täter nicht nur den Einbruch begingen, sondern die 57-jährige Geistliche einer Waffe bedrohten und in der Wohnung festhielten. So sollen die vier Täter nicht genug Beute gefunden haben und die Pfarrerin deshalb zur Herausgabe ihrer Geldkarte, des dazugehörigen Sicherheits-Pins und ihrer Autoschlüssel gezwungen haben. Mit dem Auto der Frau seien die Straftäter dann geflohen, mit der Geldkarte hätten sie anschließend 1500 Euro abgehoben. Drei der vier Täter sollen nach einem weiteren Überfall auf eine Apotheke in Oberhausen gefasst worden sein. Nach der Durchsuchung einer Wohnung in Eschweiler bei Aachen konnte den Tätern auch ein weiterer Einbruch in eine Apotheke sowie der Raub in Mülheim nachgewiesen werden. In dem späteren Gerichtsverfahren habe die 57-jährige Pfarrerin den Medienberichten zufolge von "Todesangst" gesprochen, die sie während des Überfalls durchlebt habe.

Während S. zu 6,5 Jahren Haftstrafe und der Unterbringung in einer Entziehungsanstalt verurteilt wurde, habe N. damals keine Haftstrafe erhalten - das Verfahren gegen sie soll eingestellt worden sein. Die 22-Jährige war nach Angaben der Kreis Klever Polizei bis zuletzt im Raum Aachen gemeldet. Ob die Flucht des Paars in diese Richtung oder in die Niederlande führte, ist noch unklar.

Ein Faktor könnte den Fahndern in die Hände spielen: Zeit. Je länger Drogensüchtige auf Entzug sind, desto eher könnten sie einen entscheidenden Fehler begehen.

(RP)
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