Rees Ausgezeichnetes Geschwisterpaar

Rees · Barbara und Carolin Jansen jetzt bei der Bäckerinnung ihre Gesellenprüfungen im Bäckerhandwerk als Innungsbeste bestanden. Langfristig wollen sie den Familienbetrieb ihrer Eltern in Haldern gemeinsam leiten.

Als Innungsbeste und mit der Note "sehr gut" haben Barbara und Carolin Jansen jetzt bei der Bäckerinnung Köln/Rhein-Erft-Kreis ihre Gesellenprüfungen im Bäckerhandwerk bestanden. Die 21 und 24 Jahre alten Schwestern beginnen nun mit einer Konditorenlehre in Düsseldorf und streben mittelfristig den Meistertitel an, um in einigen Jahren den Familienbetrieb ihrer Eltern Michael und Eva-Maria übernehmen zu können.

Barbara und Carolin Jansen entschieden sich bewusst für Ausbildungsplätze jenseits der Halderner Heimat. "Wir wollten nicht mit Samthandschuhen angefasst werden", sagt Barbara Jansen. Und so packten sie in kleinen Handwerksbetrieben in der Domstadt mit an, lernten drei bis vier Tage pro Woche die praktische Arbeit in der Backstube und büffelten an den anderen Tagen in der Berufsschule. Dank des Abiturs, das sie 2014 bzw. 2012 am Gymnasium Aspel der Stadt Rees machten, verkürzte sich die Ausbildungszeit von drei auf zwei Jahre oder weniger.

Der Wunsch, die Familientradition fortzusetzen, wurde auf Umwegen geboren. Carolin Jansen machte erst eine Bankausbildung, Barbara Jansen begann ein Jurastudium. Doch ein Praktikum in der Backstube des Vaters und der Wunsch, langfristig in Haldern zu leben und zu arbeiten, führten fast automatisch in die Ausbildung zur Bäckerin und Konditorin. "Unsere Eltern haben uns nie dazu gedrängt - im Gegenteil", versichert Barbara Jansen. Erst, als wir unsere Ausbildungsplätze in Köln sicher hatten, haben wir sie eingeweiht. Sie hatten niemals erwartet, dass wir diesen Beruf ergreifen, aber sie waren uns auch nie böse, dass wir ursprünglich andere Zukunftspläne hatten."

Für beide Schwestern steht fest, dass sie den Familienbetrieb eines Tages gemeinsam leiten wollen und dass die Eltern im Halderner Haupthaus und in den vier Filialen in Rees, Haldern und Mehr noch so lang wie möglich mitarbeiten. "Wir wollen von ihren Erfahrungen lernen, deshalb wird es keinen Generationswechsel von heute auf morgen geben", betont Barbara Jansen. Um gute Chefs über circa 50 Mitarbeiter sein zu können, ziehen die Schwestern ein berufsbegleitendes Studium im Fachbereich Handwerksmanagements in Betracht. Große Expansionspläne hegen sie allerdings nicht: "Wir wollen immer ein Handwerksbetrieb bleiben und keine Industriehalle leiten, in der kaum noch etwas von Menschenhand gemacht wird. Das Handwerk ist unsere Nische und unsere Chance, uns gegen die Konkurrenz durch die Discounter zu behaupten."

(RP)
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