Emmerich Auskiesung Reckerfeld

Emmerich · Wiederverfüllen oder nicht? so heißt die Frage bei der Auskiesung Reckerfeld in Mehr. Ein Thema, das bereits länger diskutiert wird, bei dem die Kiesfirma jetzt aber aufs Tempo drückt.

"Die Voraussetzungen sind jetzt dafür da, dass in Kürze mit der Verfüllung begonnen werden könnte", sagt Jörg Hüting, Geschäftsführer der Firma Hülskens. Daher wünscht er sich möglichst bald eine Entscheidung, wie es in Reckerfeld weitergehen soll. Denn wenn man einmal mit der Verfüllung begonnen habe, sei es problematisch, diese dann wieder zu stoppen.

Wie berichtet, ist bei der Auskiesung zwischen Windrad und Rhein vertraglich festgelegt, dass das Gelände anschließend wieder verfüllt werden muss. Diesen Vertrag hatten die Deichschau Haffen-Mehr, das Umweltministerium, die Stadt Rees und das Kiesunternehmen Hülskens 1998 geschlossen. Und der früherer Deichgräf Johann Venhorst hatte erst jüngst beim Besuch von Umweltminister Eckhard Uhlenberg noch einmal ausdrücklich auf das Vertragswerk hingewiesen. Ex-Stadtdirektor Gerd Klinkhammer hatte sogar einen offenen Brief an den amtierenden Deichgräf Herbert Scheers geschrieben. Darin hatte er Vertragstreue gefordert. Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit würden bei einem Verzicht auf Wiederverfüllung verloren gehen, hatte Klinkhammer gewarnt. Denn man habe den Landwirten seinerzeit zugesichert, dass die Flächen später wieder zur Verfügung stehen.

Jörg Hüting verweist darauf, dass die Firma Hülskens 100 Prozent vertragstreu sei. "Wenn die Verfüllung gewünscht wird, werden wir verfüllen. Aber es muss doch erlaubt sein, Alternativen zu prüfen."

Ringdeich in Kürze fertig

Wenn auf eine Verfüllung verzichtet werde, könnte in dem Bereich ein kostengünstiger Hochwasserschutz realisiert werden. Denn durch das Auskiesungsgewässer könnte zusätzlicher Retentionsraum zur Verfügung gestellt werden, also Überflutungsfläche bei Hochwasser. Eine Entscheidung solle in nächster Zeit fallen, weil in Kürze der so genannte Ringdeich fertig ist. Dieser Deich ist für die Verfüllung angelegt worden. Denn da das Material über den Rhein transportiert werden soll, müsste der Rheindeich geöffnet werden, der Ringdeich würde in dieser Zeit die Hochwasserfunktion übernehmen. Eine Änderung der Pläne werde man nur gemeinsam angehen, versicherte Hüting. "Nur wenn alle Vertragsparteien mitziehen. Wir sollten ergebnisoffen in die Gespräche gehen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort