Emmerich Automat macht das Taxi-Leben leichter

Emmerich · Daniel Schepers hat einen Automaten für sein Unternehmen "Taxi Vels" entwickelt. Abgerechnet werden kann mit den Fahrern jetzt viel einfacher. Im November auch als Aussteller auf der Taximesse in Köln.

 Erfinder Daniel Schepers zeigt, wie es im Innern des neuen Kassenautomaten aussieht.

Erfinder Daniel Schepers zeigt, wie es im Innern des neuen Kassenautomaten aussieht.

Foto: Markus van Offern

Daniel Schepers tüftelt und experimentiert gerne. Der Vrasselter findet Technik faszinierend. "Die Technik bietet uns viele Möglichkeiten, das Leben zu erleichtern", sagt der 26-jährige Anteilseigner und Geschäftsführer des Unternehmens "Taxi Vels". Und so entwickelte der IT-Spezialist einen Automaten, der das Abr/echnen mit den Taxifahrern erleichtert.

Daniel Schepers, der in seiner Freizeit im Bereich Veranstaltungstechnik tätig war, am Mischpult für den richtigen Sound sorgte und auch schon einen kleinen Einsatz beim Haldern Pop hatte, machte eine Ausbildung zum Elektroniker bei der Firma Probat. Seine ersten Kontakte zum Taxiunternehmen Vels knüpfte er vor rund zehn Jahren, als er dort als Aushilfe begann. "Ich kümmerte mich am Telefon um die Auftragsannahme", erzählt er. Mit 18 Jahren machte er den Führerschein, aber da man erst ab 21 Jahre Personen befördern darf, übernahm er zunächst kleinere Transportfahrten, die Fahrt zur Autowäsche oder zum Tanken. So lernte er intensiv "die Materie von Taxiunternehmen" kennen.

Kurz nach Beendigung seiner Ausbildung begann er dann als Festangestellter bei Taxi Vels, wurde Mitte 2013 Geschäftsführer neben Frank Vels. Seit Januar 2016 ist die Firma am Bahnhof stationiert.

Beide Geschäftsführer ärgerten sich immer mal wieder über die häufig auftretenden Abrechnungsfehler ihrer Fahrer. Daniel Schepers sah sich deshalb nach Automaten um, die in der Lage sind, am Ende der Schicht die Barschaft der Taxifahrer exakt zu zählen und zu dokumentieren. Etwas Ähnliches fand er an einer Tankstelle, aber der Hersteller wollte ihm kein Exemplar überlassen. "Deshalb habe ich selber programmiert und die Bausteine zusammengesetzt", so der Elektroniker. Unter anderem braucht man Bausteine zum Lesen von Münzen und Scheine, einen Münzauszahler, denn an dem Automaten können die Fahrer auch Geld wechseln, und einen Monitor. Sein Vater Bruno, ein gelernter Industriemechaniker, baute das Metallgehäuse dafür. Rund zweieinhalb Jahre dauerte es bis zur Fertigung des Automaten.

So funktioniert es: Die Fahrer melden sich am Automaten mit ihrem Chip an. Als Bildschirmschoner ist der Schichtplan zu sehen. Sie zahlen Münzgeld und Scheine ihres eingefahrenen Umsatzes ein und kennzeichnen die Summe als Barumsatz. Zusätzlich können sie ihre eigenen Auslagen für das Tanken oder die Fahrzeugwäsche festhalten. Am Schluss erhalten sie einen Ausdruck, den sie mit ihrem Schichtzettel zusammen dem Disponenten aushändigen. Daniel Schepers und Frank Vels können so viel einfacher abrechnen und es gibt keine Zählfehler mehr. Der Automat bedeutet eine fühlbare Zeiteinsparung.

Mittlerweile steht so ein Automat auch im Europa-Park in Rust. "Wir besuchen im November als Aussteller auch die "Taximesse" in Köln, mal sehen, ob es da Interessenten gibt", sagt Schepers, der auch das "Vermittlungssystem" des Taxiunternehmens weiter entwickelte, um das sich vorher eine externe Firma kümmerte. Seit Anfang des Jahres hat Taxi Vels ein eigenes System - mit größeren, besser lesbaren Tablets in den Fahrzeugen, die Bedienung wurde vereinfacht, das Gerät läuft schneller und die GPS-Position wird alle drei Sekunden weiter gegeben, vorher nur jede Minute. "So wissen wir genau, wo die Fahrer sind und können den wartenden Kunden exakt informieren", erklärt Schepers.

(moha)
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