Emmerich Bahn: "Wir schaffen keine Fakten"

Emmerich · Vor der Bürgerinfo in Elten gestern Abend stellten sich die Bahnvertreter der Presse. Die bergferne Variante von Johannes ten Brink, die die Bürgerinitiative will, ist nicht aus dem Rennen, versichern sie. Aber es herrsche Zeitdruck.

Der Planfeststellungsabschnitt 3.5 - von der Felix-Lensing-Straße in Hüthum über Elten bis hin zur niederländischen Grenze - ist 7,6 Kilometer lang. Die Bahn hat von den verschiedenen Varianten jetzt die "Bergfuß-Variante" geplant, die Pläne werden ab dem 27. Oktober offengelegt. In einer Info-Veranstaltung gestern abend erklärten Michael Teitzel, stellvertretender Projektleiter der Bahn, und Heinz-Gerd Biewald von Straßen.NRW die Inhalte des Planfeststellungsverfahrens.

"Von der Stadt und einigen Bürgern wurden alternative Vorschläge gemacht, die ergebnisoffen geprüft werden. Mit dieser Offenlegung werden keine Fakten geschaffen, auch die anderen Varianten haben Chancen", betonte Teitzel auf die Frage, warum das Verfahren, wie von der Bürgerinitiative gewünscht, nicht ausgesetzt werde, bis die Gleisbettvariante von Johannes ten Brink geprüft worden sei.

Man soll beide Varianten gleichzeitig zur Offenlegung bringen, fordern bekanntlich die Mitglieder der Bürgerinitiative. Da die Bahn das ganze Bahnprojekt vorantreiben wolle, habe man überlegt, das Verfahren jetzt einzuleiten, um keine Zeit zu verlieren", meinte Teitzel, der die Pläne vorstellte. "Es entsteht ein zeitlicher Druck, jeder ist gezwungen, sich schneller damit auseinanderzusetzen."

Die Prüfung und Bearbeitung des Ten-Brink-Vorschlags werde von Straßen.NRW durchgeführt, da es sich um eine Straßenbaumaßnahme handelt, wofür ein eigenständiges Planfeststellungsverfahren durch die Bezirksregierung Düsseldorf notwendig ist. Die planfeststellende Behörde für den Betuwe-Ausbau ist dagegen das Eisenbahn-Bundesamt. In den Plänen ist die B8 deshalb auch nur "nachrichtlich" aufgenommen.

"Das heißt, die Straßenplanung ist noch nicht Gegenstand des Planfeststellungsverfahrens", erklärte Diewald. Man habe sechs Varianten für die Straßenplanung, hier werde nach verschiedenen Aspekten, unter anderem wirtschaflicher, rechtlicher, verkehrlicher Art abgewägt. Teitzel erläuterte, wo die rund 3450 Meter Schallschutzwände stehen und wie die passiven Lärmschutzmaßnahmen für 450 Wohneinheiten, die acht Bahnübergangsbeseitigungen und die drei Bahnübergangsersatzmaßnahmen - Eisenbahnüberführungen an der Eltener und Lobither Straße sowie eine Straßenüberführung an der Zevenaarer Straße - aussehen werden.

Neben dem Inhalt des Planfeststellungsverfahrens bekamen die Bürger einen Leitfaden an die Hand, wie sie ihr Grundstück in den umfangreichen Unterlagen des Verfahrens finden können.

Michael Teitzel empfahl, in diesem und dem späteren Planfeststellungsverfahren von Straßen.NRW alle Einwände zu formulieren, damit diese auch zum Tragen kommen.

(RP)
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