Emmerich Bands, die etwas anders ticken

Emmerich · Im niederländischen Ulft gab es am Wochenende alles, was das Herz eines Progressive-Rock-Fans begehrt. Nicht zuletzt auch beeindruckende Musik.

 Brav gewartet: Sänger Henrik Ohme von "Gazpacho".

Brav gewartet: Sänger Henrik Ohme von "Gazpacho".

Foto: zel

Progressive-Rock ist eine eigenartige Musikrichtung. Die Fans trauern den Zeiten von Pink Floyd und Genesis nach und feiern Bands, die den Sound von damals lebendig halten. Ob das dann tatsächlich progressiv ist, ist die Frage. Die Fans wird das wenig stören und die Bands können sich auf eine treuer Anhängerschaft verlassen. Kein Wunder also, dass die Dru Kulturfabrik in Ulft am Wochenende bestens gefüllt war. Hier gab es alles, was das Prog-Herz verlangt: CDs der in der Szene angesagten Bands, "Meet and Greet" mit Musikern, Workshops, die einen Einblick in die Arbeit der Künstler gaben und sogar ein Prog-Buffett mit Leckereien war vorbereitet.

Natürlich durfte auch jede Menge Musik nicht fehlen. Gleich sieben Konzerte standen im Laufe des Tages an. Und auch dort zeigte sich, dass Prog-Bands eben etwas anders ticken. Wie bei anderen Festivals gab es auch in Ulft Konzerte gleich in mehreren Sälen. Während sonst die Bands allerdings parallel spielen und die Fans so schweren Herzens auf manchen Auftritt verzichten müssen, war in Ulft Rücksichtnahme pur angesagt. Als die Bands "I am the Morning" und Tim Bowness den Zeitplan etwas durcheinanderbrachten, wartete im Saal nebenan die Hauptband des Abends brav und startete erst, als alle Fans auch eingetroffen waren. "Gazpacho" vereinte bei ihrem Gastspiel alles das, was Prog-Rock ausmacht. Warmen, getragenen Sound, garniert mit der prägenden Stimme von Jan-Henrik Ohme. Dazu gibt es ausuferende Arrangements, bei denen den Fans schon mal ein 30-minütiger Soundbrocken in einem Stück serviert wird.

Viele werden sich am Ende gleich einen weiteren Termin notiert haben: Am 17. Dezember spielt eine Coverband in Ulft Songs von Pink Floyd, Genesis und Marillion. Und vielleicht ist mancher Gast auch bald in Anholt zu sehen. Auf den Tischen hatte jemand nämlich auch Einladungen zur Winterwanderung im Biotopwildpark ausgelegt.

(zel)
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