Rees Bequeme Eltern gefährden Reeser Grundschüler

Rees · Halteverbot rund um die Grundschule. Doch die Schilder am Hermann-Terlinden-Weg und an der Sahlerstraße beachtet offenbar niemand.

Auf ihrer Internetseite appelliert die Reeser Grundschule an alle Eltern: "Für den Fall, dass Sie Ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen oder von dort abholen, beachten Sie das absolute Halteverbot im Bereich der Sahlerstraße und Greisstraße. Lassen Sie Ihr Kind nur dort ein- oder aussteigen, wo dies zugelassen und sicher für alle Kinder ist." Soweit die Theorie.

In der Praxis erlebt Sabrina Speck, Mutter eines Erstklässlers, jeden Morgen und jeden Mittag ein mittelschweres Verkehrschaos: "Es ist eine Frechheit, wie viele Eltern dort vorsätzlich gegen das Halteverbot verstoßen", ärgert sich die Frau aus dem Ortsteil Mehr. "Links und rechts stehen Autos im Halteverbot, dazwischen blockieren wendende Autos die Straße - und alles nur aus Bequemlichkeit, damit die Kinder 50 Meter weniger laufen müssen oder vor ein paar Regentropfen geschützt werden." Laut Sabrina Speck ließe sich das Verkehrschaos leicht lösen, wenn alle Eltern mit ihren Wagen ausschließlich in den Parkbuchten halten würden, die einige Meter weiter zu finden sind. Gerade im dunklen Winter und aufgrund einer aktuellen Baustelle sei die Unfallgefahr für Kinder, die vor der Grundschule die Straße überqueren müssen, angesichts der unrechtmäßig haltenden Wagen besonders hoch. Sabrina Speck hat bereits die Polizei angerufen und darum gebeten, zu den Stoßzeiten wieder mehr Präsenz auf der Sahlerstraße zu zeigen: "Ich wünsche mir, dass wirklich mal Knöllchen verteilt werden, weil Ermahnungen allein nichts bringen." Auch auf einer Reeser Facebook-Seite hat Sabrina Speck ihre Wut über das Verhalten anderer Eltern zum Ausdruck gebracht und einige Unterstützer gefunden. So kommentierte eine Reeserin: "Ich habe schon erlebt, dass die Polizei dort Warnungen übers Mikrofon aussprach, die Mütter eine Runde gefahren sind und sich dann ganz frech wieder ins Halteverbot stellten." Eine andere Reeserin kommentierte: "Die Muttis werden eh vor der Schule parken. Hauptsache, das eigene Kind ist sicher angekommen!" Ein anderer Reeser meinte lapidar: "Wird Zeit, dass die Kinder sich mal wieder bewegen und nicht bis ins Klassenzimmer gefahren werden!"

Sabrina Speck hofft auf einen erzieherischen Effekt ihres Aufrufs: "Wie soll man seinen Kindern richtiges Verhalten im Straßenverkehr beibringen, wenn die Erwachsenen es ihnen nicht vorleben?". In ihrer Familie sei das anders: "Sogar unser kleiner Sohn sagt oft: Mama, die Frau darf da nicht mit ihrem Auto stehen..."

(ms)
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