Emmerich Bernd Woytowicz ist König in Oberhüthum

Emmerich · Der 56 Jahre alte Bankkaufmann vom Zug 19 stand ganz alleine am Schießstand, als es gestern hieß: "Königsbewerber heraustreten". Zum Glück dauerte es nicht lange: Schon mit dem 50. Schuss holte er den Vogel von der Stange.

 Dem neuen König Bernd Woytowicz (vorne) wurde ein grüner Kranz umgehängt und neben dem zerschossenen Rumpf bekam er auch einen ganzen Vogel, den Vogelbauer Michael Trilsbeek für ihn gefertigt hatte.

Dem neuen König Bernd Woytowicz (vorne) wurde ein grüner Kranz umgehängt und neben dem zerschossenen Rumpf bekam er auch einen ganzen Vogel, den Vogelbauer Michael Trilsbeek für ihn gefertigt hatte.

Foto: Lindekamp

Der neue Schützenkönig der St. Michael-Schützen Oberhüthum heißt Bernd Woytowicz. Der 56 Jahre alte Bankkaufmann vom Zug 19 stand ganz alleine am Schießstand, als es am Montagnachmittag hieß: "Königsbewerber heraustreten". Doch der Schalke-Fan nahm es mit Humor: "Ich hätte zwar gerne Konkurrenten gehabt, aber so war es das Duell: Ich gegen mich!" Zur Königin nahm er seine Ehefrau Sabine.

Schon drei Mal hatte der Michael-Schütze versucht, König zu werden. Im vergangenen Jahr musste er sich Markus Verfürth geschlagen geben. So trat er in diesem Jahr wieder an. Trotz seines Solo-Schießens und obwohl das Ergebnis bereits vorher feststand, war die Stimmung im Publikum prächtig. "Bernd, Attacke" wurde er angefeuert. Zwischendurch servierte eine Schützin ihm, dem Schießmeister Michael te Baay und dem Jungschützenmeister Michael Verhey "Zielwasser" in Form eines Bierchens. Nach dem 25. Schuss ging ein Raunen durch das Publikum, denn der Holzvogel wackelte und es flogen die Späne. Als die werdende Majestät leichte Ermüdungserscheinungen zeigte, meinte der Schießmeister trocken: "König sein, das ist nicht schwer, König werden aber sehr."

Jubelrufe und Klatschen kamen auf, als genau mit dem 50. Schuss - eine halbe Stunde dauerte das Schießen - der Vogel um 16.35 Uhr von der Stange fiel und Bernd Woytowicz strahlte. Erste Gratulanten waren der scheidende König Markus Verfürth und Königin Kirsten Hüting. Dem neuen König wurde ein grüner Kranz umgehängt und neben dem zerschossenen Rumpf bekam er auch einen ganzen Vogel, den Vogelbauer Michael Trilsbeek für ihn gefertigt hatte.

Vor dem Königschießen wurden die Preise ausgeschossen. Die Krone, bei der die Gäste mitschießen dürfen, holte Wolfgang Bolz von den Borussia-Schützen, den Kopf schoss Uwe Sessing vom 11. Zug, den rechten Flügel Marianne Lindemanns und den linken Ingo ten Brink vom 17. Zug. Bernie Koster vom 7. Zug, der am Sonntag für die 50-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde, holte das Zepter und Gregor Eikeln vom Zug 15 den Reichsapfel.

Mit einer hohen Auszeichnung wurde am Vormittag beim Antreten Johannes ten Brink geehrt, er bekam das Schulterband zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz verliehen. Das St. Sebastianus-Ehrenkreuz erhielt Manfred Steenbreker für sein ehrenamtliches Engagement bei den Michael-Schützen.

Ausgezeichnet wurden auch die Schützen, die erfolgreich in den Schießwettbewerben waren. In der Sonderklasse belegte Thomas Flemming Platz 1, in der Altersklasse bis 40 Jahre Michael Verhey, bis 50 Jahre Michael Hülkenberg, bis 60 Jahre Gregor Eikeln und über 60 Jahre Paul Vennemann. Petra Berndsen siegte in der Damenklasse, Marlene Scheers errang den Borussiapokal. Michael Verhey bekam sowohl den Offizierswanderpreis als auch den Pokal der ehemaligen Pioniere.

(RP)
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