Rees Betuwe: Initiativen wollen Zahlen sehen

Rees · Die Betuwe-kritischen Bürgerinitiativen pochen auf ihr Recht auf Auskünfte. Sie wollen nicht nur wissen, wie viele Güterzüge inzwischen schon auf die Strecke gebracht werden. Sie wollen auch erfahren, wie gefährlich die Ladung ist.

Die Bürgerinitiativen entlang der Betuwe am Niederrhein fordern von der Deutschen Bahn belastbare Daten über den Zugverkehr auf der Strecke. Sie wollen wissen, wie viele Güterzüge tags und nachts verkehren. Außerdem fordern sie Auskunft über die Länge dieser Güterzüge und den Anteil der Waggons mit alten, deshalb besonders lauten, Graugussbremsen. Drittens erwarten sie Angaben über die Gefahrgut-Klassifizierung dieser Züge, "geeignet für eine Risiko-Abschätzung".

Wissen die Planer nicht, was auf den Gleisen transportiert wird?

Diese Forderungen hat der "Verband der Bürgerinitiativen entlang der Betuwe-Linie" der Deutschen Bahn zugestellt. "Schon heute haben viele Anwohner den Eindruck, der Zugverkehr habe erheblich zugenommen. Eine einfache Überprüfbarkeit der Zugzahlen in den Prognosen der Deutschen Bahn in den Planfeststellungsverfahren würde die Glaubwürdigkeit der Deutschen Bahn steigern", begründet der Verband.

Zuletzt hätten außerdem Äußerungen, "die Bau-Planer der Gleise wüssten nicht, was auf den Gleisen transportiert wird, zu großen Irritationen geführt".

Die verlangten Daten seien "ganz elementare Grundinformationen", schreibt der Verband. Er beruft sich auf das Umweltinformationsgesetz und fordert in einem Brief an Bahnchef Rüdiger Grube: "Wir erwarten kurzfristige Veröffentlichung der Daten, um wenigstens in den noch laufenden Planfeststellungsverfahren unsere Rechte angemessen wahrnehmen zu können." "Hilfreich" würden außerdem Auskünfte zum Erschütterungs- und Lärmpotenzial der Züge oder zum Anteil von besonders schweren Zügen im Güterverkehr sein. Außerdem bitten die Bürgerinitiativen um eine "Präzisierung" der in Aussicht gestellten "höchsten internationalen Sicherheitsstandards".

Unterschiedliche Vorstellungen bei DB und Feuerwehr

Bekanntlich gehen die Vorstellungen der Deutschen Bahn und der Rettungsorganisationen wie beispielsweise der Feuerwehr über notwendige Sicherheitsvorkehrungen weit auseinander. Das beginnt schon bei der Anzahl der Notfall-Zugänge zu den Gleisen, die in Lärmschutzmauern eingebaut werden müssen.

Das Eisenbahn-Bundesamt hat klargestellt, dass die Bahn das Recht habe, so viele Züge auf die Schiene zu bringen, wie es nun mal technisch möglich ist. Es sei zulässig, "die vorhandenen Kapazitäten auf der Bestandsstrecke in vollem Umfang zu nutzen".

Es bestätigte allerdings zugleich, dass die Bahn nach dem Umweltinformationsgesetz zur Auskunft verpflichtet ist.

(RP)
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