Rees Betuwe: Interesse an Hilfe ist groß

Rees · Nach dem imposanten Bürgerprotest vom Freitag in Millingen bot jetzt der Heimatverein in Empel Hilfestellung bei den Einwendungen an. Das Interesse an dem Termin, dem weitere folgen werden, war überraschend groß.

 Dr. Bruno Ketteler vom Heimatverein im Gespräch mit einer Anwohnerin, die gegen die Betuwe-Planung einen Einwand vortragen möchte.

Dr. Bruno Ketteler vom Heimatverein im Gespräch mit einer Anwohnerin, die gegen die Betuwe-Planung einen Einwand vortragen möchte.

Foto: Markus van Offern

Damit hatten die Verantwortlichen nicht gerechnet: Der Heimatverein Millingen/Empel bot am Samstag für Bürger aus den Ortschaften Millingen und Empel in der Gasstätte Meyboom Unterstützung bei der Niederschrift oder beim Ausfüllen von Einwendungsschreiben an. Es handelte sich nicht um eine Rechtsberatung, sondern nur um eine Hilfestellung. Der Andrang war groß: Über 45 Bürger suchten die Hilfe.

Die beiden Vorstandsmitglieder vom Heimatverein Dr. Bruno Ketteler und Sigrid Hommen hatten alle Hände voll zu tun. Das Vorgehen war mit den Vereinen aus Millingen und Empel im Vorfeld abgestimmt worden vorbereitet worden. Die Bürger waren über das Angebot vorab informiert.

Konkret geht es um die Einwendungen gegen das Planfeststellungsverfahren. Der letzte Termin ist der 20. November. Bis dahin müssen die Einwendungen entweder bei der Stadtverwaltung Rees oder der Bezirksregierung in Düsseldorf eingegangen sein. Alles, was bis dahin nicht vorgetragen, wird nicht mehr berücksichtigt.

Sorgen hatten die Bürger insbesondere bezüglich des Schallschutzes, dem Wertverlust ihrer Immobilien oder auch Mietkürzungen — alles in allem also Sorge um die Altersversorgung, die in jahrelanger Arbeit aufgebaut wurde.

Andreas Knüfer aus Empel wies darauf hin, dass in den Plänen der Schallschutz von Empel Richtung Millingen bei Kilometer 48,9 an der Hurlerstrasse 161 einfach aufhöre. Der Schallschutz Rückenbuschfeld sollte mit eingebunden werden, doch das ist aus den Plänen aber nicht ersichtlich. Knüfer fand die Aktion des Heimatvereins "klasse". Denn sonst hätte er sich für sein Einwendungsschreiben alles mühsam zusammen suchen und recherchieren müssen.

Bärbel Göring und Tochter Sandra haben ebenfalls Sorgen — vor allem, was die Sicherheit und die Zufahrten für die Feuerwehr anbelangt. Kindergärtnerin Sandra s Göring hatte, um auch ja alle Fakten für das Einwendungsschreiben zu haben, im Flur der Gaststätte einen Brainstorming-Zettel ausgelegt, auf dem jedes Familienmitglied aufschreiben sollte, was es bewegt.

Klar ist: Mit dem geplanten "Mauseloch" wird auch das traditionelle Brauchtum schwer beeinträchtigt. Was passiert mit den Schützenumzügen oder mit dem Martinszug, fragten sich viele Millinger.

Die weiteren Termine: 9. November von 10 bis 12 Uhr am Heimathaus und am 17. November von 12-14 Uhr. Bei den Heimspielen am 9. u. 10. November von Fortuna Millingen und am gleichen Datum bei der KAB im Pfarrheim.

Jeder Bürger sollte diesen Termin nutzen. "Es sind noch drei Wochen für die Zukunft von Empel und Millingen Zeit", hieß es.

(hjr)
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